Wichtigsten Rasenkrankheiten erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 16. August 2023 von Selda Bekar

Im Großen und Ganzen ist der Rasen in Deinem Garten saftig grün. An einigen Stellen weist er aber plötzlich kahle Stellen auf, die Halme verfärben sich rosafarben oder es bilden sich sonstige ringförmige Verfärbungen auf der Rasenfläche. Höchstwahrscheinlich wurde Deine Rasen von einer Rasenkrankheit befallen. Die bekanntesten Erkrankungen sind hier der Schneeschimmel, Rotspitzigkeit oder auch die Hexenringe. Solche Erkrankungen machen dem Rasen schwer zu schaffen. Mit unseren Tipps kannst Du die Krankheiten erkennen, sie bekämpfen und ihnen auch vorbeugen.

Eines ist auf jeden Fall klar, der kranke Rasen sieht nicht nur hässlich aus, er ist auch weniger belastbar und bietet somit Unkräutern und Moosen den idealen Nährboden. Die Ursache für die meisten Pilzerkrankungen ist ein zu feuchter Boden oder eine falsche Pflege.

Die Rotspitzigkeit

Rotspitzigkeit
Rotspitzigkeit © rasengesellschaft.de

Es bilden sich hellbraune und unregelmäßige Flecken im Rasen. Zudem weisen die Halme rosafarbene Verzweigungen auf. Wahrscheinlich ist der Rasen von der Rotspitzigkeit befallen. Diese Rasenkrankheit tritt als Folge von Staunässe auf, kann aber auch als Ursache und unzureichende Nährstoffgabe haben. Die Krankheit kannst Du bekämpfen, indem Du den Rasen stärkst. Sehr oft reicht es aus, wenn Du den Rasen mit einem Langzeitdünger auf Stickstoffbasis behandelst. Auf lange Sicht gesehen und auch zur Vorbeugung ist es wichtig, dass Du den Rasen regelmäßig vertikutierst, denn wenn der Rasenfilz nicht beseitigt wird, dann bietet er die idealen Bedingungen für diesen Pilzbefall.

Die Hexenringe

Ebenfalls von einem Pilz verursacht sind die Hexenringe. Es bilden sich ringförmige Verfärbungen aus zahlreichen abgestorbenen Halmen oder es wachsen kleine Pilze in Kreisform im Rasen. Die Ringe werden sehr oft von dunklen Gräsern gesäumt, die sehr gut wachsen, denn sie nutzen als Stickstoffquelle die abgesonderten Ammonium-Verbindungen der Pilze. Die Kreise entstehen dabei, weil sich die Pilze von einer Stelle aus gleichmäßig nach außen verbreiten. Der Durchmesser eines Hexenrings kann durchaus mehrere Meter betragen und nicht selten sind bis zu 50 verschiedene Pilze für das Schadbild mit verantwortlich.

Die Ursache der Hexenringe sind sehr oft ein Nährstoffmangel und ein zu dichter Boden. Haben die Pilze Fruchtkörper gebildet, dann müssen diese komplett entfernt werden. Du solltest dabei sehr vorsichtig sein, damit Du keine weiteren Sporen im Garten verteilst. Als Nächstes sollte der Boden an der betroffenen Stelle gelockert werden. Als Vorbeugung ist es wichtig, den Rasen ausgewogen zu düngen und auch zu wässern. Der Rasenfilz sollte immer entfernt werden und langes Schnittgut nach dem Mähen sollte auf keinen Fall liegen bleiben.

Die Dollarflecken

Kleine und helle Flecken im Rasen sind oftmals Dollarflecken. Du erkennst diese Krankheit auch an den hellen Einschnürungen an den Halmen. Die Schäden sind münzgroß und treten vorwiegend bei trocknem Boden im Sommer auf. Gerade wenn es tags über sehr warm und nachts kühl ist, dann ist die Gefahr am größten. Vorbeugen und bekämpfen kannst Du die Dollarflecken, indem Du den Rasen nicht zu kurz mähst und ihn ausgewogen düngst und bewässerst. Zu lange Trockenzeiten solltest Du vermeiden, indem Du die Rasenfläche morgens wässerst.

Der Schneeschimmel

Schneeschimmel
Schneeschimmel © Rasengesellschaft.de

Rotspitzigkeit und Dollarflecken treten hauptsächlich im Sommer auf. Die Hexenringe findest Du das ganze Jahr. Anders sieht es beim Schneeschimmel aus, der hauptsächlich im Frühjahr oder Herbst zu finden ist. Diese Erkrankung erkennst Du an grau-schmierig feuchten Flecken im Rasen, die sich ausdehnen. Feucht-kühle Witterung und filzige Rasenflächen sind die Hauptursachen für den Schneeschimmel.

Der Name lässt zwar anderes vermuten, aber die Pilzerkrankung kann auch ohne Schneefall ausbrechen. Bleibt Schnittgut oder Laub auf dem Rasen liegen, wird die Luftzirkulation behindert und der Boden trocknet schlecht ab.

Vorbeugen kannst Du hier durch eine ausgewogene und regelmäßige Düngung. Du solltest aber eine Überversorgung mit Stickstoff vermeiden. Hornmehl ist hierbei auch nur vorsichtig einzusetzen. Zudem ist es ratsam, den Rasen bei Schnee nicht zu betreten. Damit beugst Du unter anderem der Typhula-Fäule vor, die ein ähnliches Schadbild hat. Wobei hier die Flecken eher graubraun sind und orangefarbene Auswüchse an den Halmen zeigen. Bei beiden Erkrankungen hilft regelmäßiges Vertikutieren.