Gartenarbeit bei Vollmond – Mythos oder Wahrheit?

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Gärtnern nach dem Mond
Gärtnern nach dem Mond © Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Vor vielen Jahren hat man den Mondkalender und die Bauernregeln kulturell begründet und einiges diente in der damaligen Zeit auch dem Überleben. Heute werden diese Erkenntnisse eher im Bereich der Esoterik betrachtet und teilweise auf gärtnerische Tätigkeiten angewandt. Handelt es sich hier wirklich um Wahrheit oder nur um einen Mythos? Die Antwort hieraus ist nach wie vor umstritten.

 

 

 

Der Einfluss des Mondes und die Bauernregeln

Als es noch keine wissenschaftlichen Beobachtungen und auch die Wettervorhersage gab, waren die Bauern stark auf die Naturbeobachtungen und auf ihre eigenen Erfahrungen angewiesen. Da galt es den besten Zeitpunkt, für die Aussaat und auch für die Ernte zu finden. Man musste extreme Wetterverhältnisse für einen langen Zeitraum vorausahnen und die Tätigkeiten in der Landwirtschaft diesbezüglich anzupassen. Um die Arbeiten im Garten planen zu können, hat man das Wetter, das Verhalten der Tiere und auch die Mondphasen beobachtet. Aus der Kombination all dieser Beobachtungen hat man dann Rückschlüsse auf die Zusammenhänge gezogen und zum Beispiel den Mondstand in die Gartenarbeit mit einbezogen. So gab es sowohl in unserer Kultur als auch bei fremden Kulturen einem Kalender, dem das Mondjahr zugrunde lag. Heute weiß man, dass die Einflüsse des Mondes und auch der Sonne einen deutlichen Einfluss auf alles Leben auf der Erde haben. So stehen zum Beispiel bei Vollmond Pflanzen stärker im Saft als bei Neumond. Es ist also nicht verwunderlich, dass man aus diesen Beobachtungen Regeln abgeleitet hat, die die Zusammenhänge zwischen Mondstand und Pflanzen verdeutlichen. Man entwickelte Regeln für die Aussaat, die Ernte und auch für das Beschneiden und Umpflanzen der Pflanzen. Heute ist es immer noch ratsam, dass man bei Gartenarbeiten die Wetterbeobachtungen und die Erfahrungen der Vorfahren mit einbezieht, auch wenn es dafür keine wissenschaftlichen Beweise gibt. Auch heute richten sich Bauern immer wieder nach den wiederkehrenden Ereignissen der Pflanzenwelt, die auf Wetter- und Mondbeobachtungen zurückzuführen sind.

Hat der Mondkalender Einfluss auf den Garten?

Gerade bei der Gartenarbeit wurden viele Erkenntnisse in Bezug auf Wachstum und Ernte gewonnen, die sowohl mit dem Mondkalender als auch ohne diese in Zusammenhang stehen. Es gibt hier natürlich auf der einen Seite die Befürworter und auf der anderen Seite die Skeptiker. Einigkeit herrscht aber in einer Sache auf jeden Fall. Es gibt günstige und ungünstige Tage für die eine oder andere Gartenarbeit. Möchte ein Gärtner nach dem Mond in seinem Garten arbeiten, dann kann er sich getrost nach dem Mondkalender richten. Dort ist für jeden Tag verzeichnet, welche Arbeiten bevorzugt zu erledigen sind. Es wird hierbei in vier verschiedene Arbeitstage unterschieden. Diese Tage lauten Blatt-, Wurzel-, Blüten- und Fruchttage.

Den Garten nach dem Mondkalender pflegen

Richtest Du Dich nach dem Mondkalender, dann kannst Du an den Blatttagen alle Blattkräuter und Blattgemüse pflegen und behandeln. An Wurzeltagen solltest Du Dir dann alle Knollengemüse vornehmen. Die Fruchttage wiederum beziehen sich dann auf alle Pflanzen, die oberirdisch Früchte tragen und an den Blühtagen gehst Du dann an die blühenden Pflanzen, wie zum Beispiel Kräuter. Als Gärtner kannst Du Dich dann danach richten, wann Du säst und wann Du erntest oder wann die besten Tagen für das Bekämpfen von Schädlingen ist.

Die Mondphasen und die Gartengestaltung

angewandte Bauernregeln
angewandte Bauernregeln © Dieter Wendelken / pixelio.de

Unter Mondphase versteht man das Zu- und abnehmen des Mondes, also der dauernde Wechsel von Neumond und Vollmond. Wenn also der Mond zunimmt, dann ist es ratsam, dass Du Pflanzen säst und setzt, die nach oben wachsen, also oberirdische Früchte tragen. Bei abnehmendem Mond kümmerst Du Dich dann um die Pflanzen mit unterirdischen Früchten, also alle Wurzelgemüse und Kräuter. Der Erfolg dieser Methode begründet sich durch das Steigen und Fallen der Pflanzensäfte, die mit dem Mondstand zusammenhängen. Bei abnehmendem Mond ziehen die Pflanzen also die Säfte in die Wurzeln zurück und bei zunehmendem Mond steigen die Säfte wieder auf.

Mondgärtner Tipps

  • Bevorzugst Du schnell wachsendes Gras, dann solltest Du Deinen Rasen an Neumond oder aber sieben Tage danach mähen. Langsamer sprießt das grün, wenn Du an Vollmond oder sieben Tage später mähst.
  • An Neumond kannst Du besonders effektiv gegen Schädlinge und Krankheiten an den Pflanzen vorgehen, denn die Vegetation befindet sich jetzt in einer Art Ruhephase.
  • An Vollmond solltest Du niemals Bäume oder Sträucher zurückschneiden, denn die Pflanzen stellen in voller Kraft und die Schnittwunden würden nur schlecht verheilen. Der beste Zeitpunkt für den Pflanzenschnitt ist der Neumond.
  • An Neumond oder bei zunehmendem Mond solltest Du oberirdische Pflanzen aussäen und verblühte Pflanzenteile entfernen.
  • Bei abnehmendem Mond ist es Zeit für das Aussäen von unterirdischen Pflanzen, welche ihre Fruchtkörper unter der Erde ausbilden, denn zu dieser Zeit zieht sich die Kraft in die Wurzeln zurück.
  • Bei Vollmond ist es ratsam alle Heilkräuter und Heilpflanzen zu ernten, denn dann sind ihre Kräfte am Größten.
  • Zum Düngen ist Vollmond die beste Zeit, denn dann sind die Pflanzen besonders aufnahmefähig.
  • Bei abnehmendem Mond ist es Zeit, lästiges Unkraut zu jäten. Die Chancen, dass die unliebsamen Pflanzen dann nicht wieder kommen, stehen jetzt sehr hoch. Auch das Ungeziefer lässt sich zu dieser Zeit besonders gut bekämpfen.
  • Nimmt der Mond ab, dann solltest Du alle Wurzelfrüchte ernten und einlagern, denn die Energie hat sich in die Wurzeln zurückgezogen.
  • Willst Du Pflanzen veredeln, dann sind die Tage vor Vollmond am besten geeignet, denn die Pflanzensäfte sind am Steigen und es steht ein Wachstumsschub an.