Topinambur richtig pflanzen, pflegen, gießen und düngen

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Topinambur
Topinambur Knolle © w.r.wagner / pixelio.de

Vielleicht gehörst auch Du zu denjenigen, die in Ihrem Garten auch mal exotische Dinge anbauen möchte. Wenn Du in Deinem Garten Topinambur pflanzen willst, dann gehört dies bestimmt dazu, denn kaum jemand kennt das Gemüse oder baut es in seinem Garten an.

Was ist Topinambur?

Der Topinambur gehört zur Familie der Korbblütler und damit zur selben Gattung wie die Sonnenblume. Wir reden hier aber nicht von einer Blume, sondern von einem Gemüse, genauer gesagt von der Wurzelknolle der Topinambur, die primär für die Ernährung genutzt werden kann. vielleicht ist Dir der Name Süßkartoffel ein Begriff, denn so wird die Topinambur auch bezeichnet. Die Pflanze selbst wird bis zu 3 m hoch. Der Trieb ist hier einjährig und stirbt im Herbst ab. Die Blüte hierbei gleicht tatsächlich einer Sonnenblume, die nicht ganz so groß ist. Aber wie schon angedeutet ist hier die Knolle das Interessante. Die Knollen werden etwa so groß wie Kartoffeln, haben aber im Gegensatz zu diesen eine deutlich feinere und dünnere Haut. Die Knollen selbst sind frostresistent bis -30 Grad.

Topinambur pflanzen – der richtige Standort, die richtige Erde

Möchtest Du Topinambur pflanzen, dann besorge Dir die entsprechenden Knollen im Gartenfachmarkt oder beim Gemüsehändler. Die Pflanze verträgt sonnige bis halbschattige Standorte. Die Wurzeln breiten sich sehr stark aus. Aus diesem Grund solltest Du beim Eingraben gleich eine Wurzelsperre aus dem Fachmarkt mit einplanen.

Die Knollen kommen dann 5 – 10 cm tief in die Erde. Zwischen den Knollen solltest Du einen Abstand von 25 – 60 cm und zwischen den Reihen von 40 cm einhalten. Topinambur wächst nahezu auf jeder Art von Boden, dennoch ist ein lockerer und leicht sandiger Boden ideal. Die bestmögliche Pflanzzeit für Topinambur ist der Frühlingsbeginn.

Gießen und Düngen der Topinambur Pflanzen

Die Topinambur Pflanzen haben zwar einen großen Wasserbedarf, vertragen aber keine Staunässe. Sollte dies der Fall sein, dann faulen die Topinambur Pflanzen sehr schnell. Ist der Boden sehr nährstoffarm, dann solltest Du regelmäßig düngen, denn das erhöht Deinen Ernteertrag deutlich. An heißen Tagen auf jeden fall mehrmals gießen. Solltest Du das Gießen mal nicht so genau nehmen, dann erkennst Du den Wassermangel an schlapp herabhängenden Blättern. Beim Düngen verwendest Du am Besten Kompost, der mit Hühnermist angereichert ist. Auf keinen Fall darf der Dünger zu stickstoffreich sein, denn dies führt zu Fäulniserscheinungen.

Topinambur Pflanzen in Form halten

Die Topinambur Pflanzen wachsen sehr schnell, daher ist es ratsam, die Blüten und Blätter regelmäßig zu schneiden. Im Winter stirbt der oberirdische Teil der Pflanze ab und nur die Knollen überwintern. Die abgestorbenen Pflanzenteile solltest Du im Frühling vor dem nächsten Austrieb komplett abschneiden. Außerdem solltest Du im Frühjahr die Pflanze von jeglichem Unkraut befreien, denn dies hindert das Wachstum.

Die Knollenbildung der Topinambur

Die eingepflanzten Knollen der Topinambur bilden rasch weitere Tochterknollen. Diese Knollen sind das schon erwähnte Nahrungsmittel sowohl für den Menschen als auch für Tiere. Die Knollen sind hierbei birnen- oder auch apfelförmig und haben eine beige, gelbe, rote oder rosa Haut, die dünner und feiner als bei Kartoffeln ist. Das Fleisch der Knollen ist weiß. Die Knollen haben in etwa die Größe einer Kartoffel.

Sorten, die empfehlenswert sind

  • Gute Gelbe
  • Bianka
  • Gigant
  • Topstar
  • Volkenröder Spindel

Die richtige Erntezeit

Die Knollen können das ganze Jahr über geerntet werden und stehen somit immer frisch zur Verfügung.

Krankheiten und Schädlinge

Zwar sind Topinambur Pflanzen recht anspruchslos und auch weitestgehend resistent gegen Krankheiten und Schädlinge, aber es gibt das Eine oder Andere, was die Pflanzen dennoch schädigen kann.

Sollte es zu lange feucht sein, dann kann sich Mehltau bilden, den man aber nicht weiter bekämpfen muss. Sobald es wieder trocken wird oder der Winter eintritt, bildet sich der Mehltau von selbst zurück.

Weitaus gefährlicher für die Knollen sind Wühlmäuse und Maulwürfe, denn die lieben die Knollen des Topinambur. Die Nager verursachen beträchtliche Schäden bis hin zu einem kompletten Ernteausfall. Rehe und Wildschweine hingegen fressen gerne die Blätter der Topinambur Pflanzen. Um die Pflanzen hier zu schützen, reicht es, wenn man grobmaschiges Vlies über den Topinambur hängt. Die Wurzelsperre hält die Maulwürfe ab und gegen die Wühlmäuse helfen Mausefallen.

Inhaltsstoffe der Topinambur

Neben dem bereits erwähnten Inulin enthalten die Knollen des Topinambur viele wichtige Vitamine und zahlreiche wichtige Spurenelemente. Die Knollen haben auch einen sehr hohen Kaliumgehalt. Der Kaloriengehalt der Knollen liegt bei ca. 30 kcal bei 100 g. Im Vergleich Kartoffeln haben etwa 85 kcal.

Die Verwendung der Topinambur Knollen

Topinambur in der Küche
Topinambur Süppchen © Thommy Weiss / pixelio.de

Topinambur enthalten Inulin und sind daher gerade für Diabetiker eine gute verträgliche Speise. Die Knollen können auch gut zu einem braunen Sirup, der als Süßungsmittel dient verarbeitet werden. Außerdem kann man aus den Knollen auch Schnaps herstellen. Der Geschmack der Knollen ist süßlich und erinnert etwas an Artischocken. Topinambur kann sowohl gekocht als auch gebraten und gedünstet werden. Als Salat werden die Knollen gekocht und mit einer Essig-Öl-Marinade vermischt. Besonders lecker schmecken frittierte Topinambur.