Hecke richtig pflanzen, vorbereiten, behandeln, Erde lockern und mulchen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Hainbuchenhecke
Hainbuchenhecke © Walter J. Pilsak / pixelio.de

Du hast Dich entschieden in Deinem Garten eine Hecke zu pflanzen. Je nach Größe der zukünftigen Hecke bedeutet das erst einmal viel Arbeit. Damit die Arbeit nicht ganz umsonst war, weil die Hecke vielleicht nicht richtig anwachsen will oder sonst was schief geht, haben wir Dir die 10 besten Tipps zusammengetragen. Im Vorfeld solltest Du aber bereits wissen, dass es selbst bei den optimalsten Verhältnissen rund 3 -4 Jahre dauern wird, bis Du einen richtigen Sichtschutz mit Deiner Hecke bekommst.

1. Die Erstversorgung der frisch gelieferten/gekauften Heckenpflanzen

Hast Du Dich für wurzelnackte Heckenpflanzen entschieden, dann musst Du diese für mindestens 2 Stunden – besser ist es natürlich über Nacht – in Wasser stellen.

Ballenware oder auch Containerware, das heißt, Pflanzen in Töpfen tauchst Du in einen Eimer mit Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen.

2. Das Lagern der Heckenpflanzen

Wenn du die Heckenpflanzen nicht sofort pflanzen kannst, dann musst Du sie als Zwischenlagerung in Erde einschlagen. Dazu stellst alle Pflanzen dicht an dicht in ein Pflanzloch, füllst Erde auf und gießt kräftig an. Idealerweise formst Du hier einen Gießrand und gießt ausreichend. Hintergrund hierfür ist, dass die Wurzeln gut eingeschlemmt sein müssen und keine Hohlräume in der Erde vorhanden sein sollen.

Ist der Boden durch Frost gefroren, dann stellst Du die Heckenpflanzen in einen großen Behälter, den Du mit Blumenerde auffüllst. Das Ganze lagerst Du dann frostfrei in einem ungeheizten Raum. Gießen auch hier nicht vergessen. Der Behälter muss unbedingt ein Abzugsloch haben, denn Staunässe darf nicht entstehen. Die Pflanzen niemals vollkommen austrocknen lassen.

3. Boden vorbereiten – das Pflanzloch, der Abstand der Pflanzen und zur Grenze

Du solltest möglich zur Grundstücksgrenze einen Abstand von 1,50 m einhalten, denn nur so kannst Du auf der einen Seite bequem schneiden und auf der anderen Seite überschreiten die Pflanzen später nicht die Grenze zu Deinem Nachbarn.

Als Erstes bereitest Du jetzt ein 60 – 100 cm breites Beet vor. Sämtliches Unkraut ist hier zu entfernen. Die Pflanzlöcher, die Du aushebst, müssen doppelt so breit und so tief wie der Wurzelballen der Pflanzen sein.

Der Pflanzabstand beträgt für Sträucher 30 – 40 cm und für Bäume 80 – 100 cm.

4. Die Wurzeln behandeln

Beschädigte Wurzeln schneidest Du mit einer scharfen Gartenschere bis ins gesunde Holz ab. Die übrigen Wurzeln kannst Du einkürzen, achte aber darauf, dass möglichst viele der feinen Faserwurzeln erhalten bleiben.

5. Das Pflanzen, die Pflanztiefe

Die Pflanztiefe ist genauso so tief zu wählen, wie die Pflanzen vorher in der Baumschule auch standen. Bei wurzelnackten Pflanzen erkennst Du das an der Verfärbung des Wurzelhalses. Im Zweifelsfall pflanzt Du lieber etwas zu flach als zu tief.

6. Die Pflanzerde vorbereiten und Richtiges festtreten

Die ausgehobene Erde mischt Du am besten mit Kompost oder Humus, bevor Du sie wieder in das Pflanzloch füllst. Die Pflanzen im Pflanzloch müssen ordentlich gerüttelt werden, damit alle Hohlräume verschwinden. Erst dann wird die Erde mit viel Gefühl festgetreten, damit die zarten Wurzeln nicht verletzt werden. Rings um den Wurzelbereich formst Du einen Gießrand. Dies hat zur Folge, dass das Gießwasser nicht zur Seite wegfließen kann.

7. Angießen und einschlämmen

Koniferenhecke
Koniferenhecke © Sabine hornbostel / pixelio.de

Selbst wenn es regnet, musst Du den Wurzelbereich kräftig angießen. Entferne dazu die Tülle von der Gießkanne, denn die wurzeln der Pflanzen dürfen nicht nur nass werden – sie müssen eingeschlämmt sein. Ansonsten würden Faserwurzeln in den Hohlräumen eintrocknen.

8. Die Erdoberfläche lockern und mulchen

Sobald das Gießwasser komplett eingezogen ist, lockerst Du die Erdoberfläche rund um die Pflanzen auf. Danach gibst Du etwa 5 – 1ß cm Rindenmulch, Holzhäcksel oder andere Pflanzenreste um die Pflanzen.

Die so gemulchten hecken wachsen deutlich schneller an, denn der Boden ist gleichmäßig warm und feucht. Ais weiteren Vorteil ist es anzusehen, dass kein Unkraut wächst.

Unbedingt beachten: In den ersten 3 Jahren dürfen die Heckenpflanzen auf keinen Fall austrocknen. Dies gilt umsomehr bei Koniferen.

9. Der richtige Pflanzenschnitt

Laubabwerfende Hecke:

Pflanzt Du die Hecke im Frühling, dann musst Du die oberirdischen Teile der Hecke um ca. 2/3 einkürzen. Bei der Herbstpflanzung erfolgt der erste Schnitt im nächsten Frühjahr. Es ist ein Trugschluss zu denken, wenn man die Pflanzen nicht schneidet, dann wachsen sie schneller. Ungeschnittene Pflanzen geraten in einen Wachstumsstock, denn die Wurzeln können die Pflanze nicht ausreichend versorgen. Geschnittene Pflanzen dagegen treiben kräftig aus.

Als Faustregel gilt: je stärker der Schnitt, desto stärker der Austrieb.

Immergrüne Hecke:

Direkt nach dem Pflanzen sollten immergrüne Hecken eine geraume zeit nicht geschnitten werden. Nur die Seitentriebe, die herausragen, sollte auf die Länge des Haupttriebes eingekürzt werden. Der Formschnitt beginnt erst, wenn die Hecke ihre endgültige Breite und Höhe erreicht hat.

10. Grenzabstand (Nachbarschaftsrecht)

In einigen Bundesländern gibt es Vorschriften für den Abstand der Hecke zum Nachbargrundstück. Dies ist unter Nachbarschaftsrecht nachzuschlagen.