Thymian richtig anbauen, säen, pflegen und ernten

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Thymian
Thymian © uschi dreiucker / pixelio.de

Thymian ist eines der typischen Kräuter der Provence. Gerade Thymian gibt vielen Gerichten die besondere Note und sorgt für den excellenten Geschmack. Du kannst Thymian in Deinem Garten selbst anbauen und hast dann immer den typischen Geschmack des Krautes zur Hand.

 

 

 

Die Pflanze Thymian

Thymian gehört zu den Lippenblütengewächsen, die sich weltweit in jeder Klimazone entwickeln. Viele der Arten der Lippenblütengewächse enthalten ätherische Öle, die auch als Heilkräuter eine große Verwendung finden.

Standort für Thymian im Garten

Die natürliche Heimat des Thymian ist der Mittelmeerraum mit den sonnigen Plätzen und oftmals mageren Böden. Aus diesem Grund sollte der Thymian in Deinem Garten einen hellen bis sonnigen Standort bekommen, der ruhig auch trocken sein darf. Ideal ist eine nährstoffarme und sandige Erde. Der ideale Platz ist dort, wo der Thymian mindestens einen halben Tag lang in der Sonne steht und dadurch viel Wärme abbekommt. Achte darauf, dass der Platz windgeschützt ist.

Sehr gut kannst Du Thymian auch in den oberen Regionen einer Kräuterspirale anbauen, denn dort ist die Erde am nährstoffärmsten. Natürlich kannst Du Thymian auch sehr gut als Beeteinfassung nutzen und Dir so eine richtig kleine Thymianhecke anlegen, welche Dich mit einem angenehmen Duft erfreut.

Thymian und seine Pflege im Garten

Ab Ende April kannst Du Thymian in Deinem Garten kultivieren. Sind allerdings noch Spätfröste zu erwarten, dann ist es besser, wenn Du bis nach den Eisheiligen wartest. Nach dem Einpflanzen des Thymians musst Du diesen ordentlich angießen und die erste Tage darauf achten, dass er nicht vollständig austrocknet, denn das würde die Wurzelbildung deutlich hemmen und es kommt zu Anwachsschwierigkeiten. Ist der Thymian dann erstmal richtig angewachsen, hast Du kaum noch Arbeit mit ihm. Du musst eher darauf achten, dass es nicht zu Staunässe kommt, denn die mag der Thymian garnicht. Auch auf Düngergaben kannst Du vollkommen verzichten. Einmal im Jahr gibst Du dem Thymian etwas Kompost und ein wenig Kalk, das reicht als Nährstoffe.

Schon bei Jungpflanzen solltest Du mit der Schnittpflege beginnen, damit dieser buschiger wächst. Da der Thymian zu den Halbsträucher gehört, neigt er dazu an der Basis zu verholzen. Du kannst dies verhindern, wenn Du den Thymian regelmäßig soweit einkürzt, dass nur ca. 1-2 cm stehen bleiben.

Die Thymianernte

Thymian solltest Du immer am Vormittag ernten, wenn der Tau gerade verdunstet ist, denn dann ist das Arom des Würzkrautes am intensivsten.

Wenn Du auch im Winter nicht auf das Aroma von Thymian verzichten möchtest, dann ist es möglich. Dass Du Dir im Sommer einen Vorrat anlegst. Dazu werden die Zweige kurz nach beginn der Blüte abgeschnitten, gebündelt und kopfüber in einem dunklen und luftigen Raum getrocknet. Gerade während der Blüte erreicht der Thymian seinen höchsten Gehalt an ätherischen Ölen und ist somit am aromatischsten.

Zahlreiche interessante Thymiansorten

Thymian ist sehr artenreich. Die beliebtesten Sorten für den Garten sind unter anderem:

  • Der Feldthymian, der medizinisch sehr wertvoll ist.
  • Der Deutsche Thymian, der bekannt als Wurstkraut ist.
  • Italienischer Oreganothymian – sehr beliebt in vielen italienischen Speisen
  • Grüner Zitronen-Thymian für den schattigen Standort

Inhaltsstoffe und Verwendung von Thymian

Thymiangemüse mit Perlhuhn
Thymiangemüse mit Perlhuhn © Harald Schottner / pixelio.de

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen des Thymian zählen die ätherischen Öle, die Gerbstoffe und die Flavonoide. Sehr zu empfehlen ist Thymian bei allen Erkrankungen der oberen Luftwege wie zum Beispiel Bronchitis oder bei Kartarrhen. Ebenfalls sehr beliebt ist Thymian bei der Behandlung von Kopfschmerzen und Schlafproblemen. Als Badezusatz wirkt Thymian erholsam bei Erschöpfung, denn er regt den Kreislauf an.

Während der Schwangerschaft sollte Thymian wegen seiner gebärmutterstimulierenden Wirkung nicht genutzt werden. Menschen mit schweren Leberschäden sollten ebenfalls auf Thymian verzichten.

In der Küche findet Thymian sehr häufig Verwendung bei allen Gerichten aus der Provence, aber auch bei der italienischen Küche.