Löwenzahn erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Löwenzahn
Löwenzahn – ein Ärgernis im Garten © E. Kopp / pixelio.de

Fast jede Garten-Saison beginnt gleich. Im Garten und auf den Wegen macht sich das Unkraut breit. Neben Brennnesseln und Giersch ist der Löwenzahn ein weit verbreitetes Ärgernis der Gärtner. Löwenzahn ist besonders hartnäckig, denn es hilft nichts, wenn Du den Löwenzahn einfach versuchst, aus dem Boden zu reißen. Genau an dieser Stelle wächst der Löwenzahn sehr schnell wieder nach. Damit Du dieses Unkraut dauerhaft aus Deinem Garten entfernen kannst, musst Du es regelrecht an der Wurzel packen. Wir haben hier einige Tipps zusammengetragen, die Dir zeigen, wie Du mit Löwenzahn am besten umgehst.

Samenbildung verhindern

Beim Löwenzahn ist es ganz wichtig, dass Du die Samenbildung verhinderst. Die erste wichtigste Maßnahme ist hier also, dass Du die Blütenköpfe der Pflanzen sofort abschneidest, sobald sie verblühen. Mit dieser Methode tust Du gleichzeitig den Bienen noch etwas Gutes, denn sie haben ausreichend Zeit noch genügend Nektar aus den gelben Blüten zu holen.

Löwenzahn dauerhaft loswerden

Wenn Du den Löwenzahn wirklich dauerhaft aus Deinem Garten verbannen willst, dann musst Du die Pflanze komplett von der Blüte bis zur letzten Wurzelspitze entfernen. Die meisten Gärtner können davon ein Lied singen, denn es ist mitnichten nicht einfach, den Löwenzahn einfach aus der Erde zu ziehen. Schuld daran sind die Pfahlwurzeln des Löwenzahn, die unter Umständen und in seltenen Fällen bis zu 2 Meter in den Boden reichen können. Packst Du die Pflanze also einfach am Stiel und versuchst sie ausreißen, dann reißt die Wurzel zwangsläufig ab. Und schon innerhalb kürzester Zeit sprießt hier ein neuer Löwenzahn. Mit den richtigen Werkzeugen kannst Du aber den Löwenzahn erfolgreich aus Deinem Garten verbannen. Sehr gute Dienste leisten hier Unkrautstecher aus dem Gartenfachmarkt, die Du schon für unter 10 Euro bekommen kannst.

Der Unkraut- oder Löwenzahnstecher

Der Unkraut- oder Löwenzahnstecher sieht eigentlich wie eine Mischung aus einem Schuhlöffel und einer schmalen Schaufel aus. Mit dem Gerät stichst Du neben der Wurzelpflanze in den Boden und lockerst durch leichte Hebelbewegungen die Wurzel in der Erde. Anschließend kannst Du den Löwenzahn ganz leicht und im ganzen Stück aus dem Boden herausziehen. Besonders gute Modelle des Löwenzahnstechers haben Metallzähne an den Seiten. Nutzt Du solch ein optimiertes Gerät, stichst Du neben dem Löwenzahn in den Boden und drehst den Stecher um eine halbe Umdrehung. Die Pflanze lässt sich jetzt bequem aus dem Boden ziehen. Damit die Arbeit des Löwenzahnstechens etwa rückenschonender wird, gibt es diese Geräte auch mit einem langen Stil. Damit kannst Du dem Löwenzahn zu Leibe rücken, ohne dass Du Dich bücken musst. Hast Du keinen Unkrautstecher zur Hand, kannst Du zur Not auch ein langes Küchenmesser nutzen.

Löwenzahn mit Chemie bekämpfen

Wenn die Löwenzahnpflanzen noch sehr jung sind, dann solltest Du auf keinen Fall zur chemischen Keule greifen, um das Unkraut aus Deinem Garten zu verbannen. Da die chemischen Bestandteile des Mittels über die Pflanzenteile aufgenommen werden, ist es von großem Vorteil, wenn Du eine große Fläche mit Löwenzahn bekämpfen willst. Hier kannst Du also durchaus warten, bis der Löwenzahn kurz vor der Samenreife steht. Die Pflanzen sind jetzt groß genug und können mit ausreichend Rücksicht auf andere Pflanzen in der Umgebung mit einem chemischen Mittel behandelt werden. Du solltest aber bedenken, dass der Unkrautvernichter auch alle andere Pflanzen und das Erdreich in der näheren Umgebung schädigt. Die Gifte gelangen mit dem Regenwasser auch ins Grundwasser. In vielen Regionen ist es auch schon vorgekommen, dass die Unkräuter Resistenzen gegen die Chemikalien gebildet haben. Dies bedeutet trotz der chemischen Keule lassen sich die Unkräuter kaum noch vernichten. Der Einsatz der chemischen Keule sollte also immer das letzte Mittel sein, das Du einsetzt.

Große Mengen Löwenzahn bekämpfen

Besteht Dein Rasen oder bestimmte Teile im Garten fast nur noch aus Löwenzahn, dann kannst Du auch folgendermaßen vorgehen. Die oberen 30 – 50 cm des Bodens müssen abgetragen werden. Diese Erde siebst Du gut durch und vermischt sie mit neuer Erde. Achte dabei darauf, dass Du alle Wurzelteile entfernst. Die Pflanzenreste solltest Du natürlich nicht auf den Kompost geben, sondern mit dem Hausmüll entsorgen.

Nachbargrundstücke voller Löwenzahn

Liegt Dein Garten neben einer Naturwiese oder dein Nachbar liebt die gelben Blüten des Löwenzahn, dann hast Du ein ernsthaftes Problem mit dem Bekämpfen. Du kannst in Deinem Garten soviel Unkraut entfernen, wie Du willst – es wird schneller nachwachsen, als es Dir lieb ist.

Löwenzahn in Küche und Apotheke nutzen

Löwenzahn in der Küche
Löwenzahn in der Küche © uschi dreiucker / pixelio.de

Schon seit Jahrhunderten findet Löwenzahn in der Medizin und auch in der Küche seinen Einsatz. Die jungen Blätter eignen sich sehr gut als Salat oder auch für ein selbst gemachtes Pesto. Aus den Blüten kannst Du einen Löwenzahnsirup oder auch Honig herstellen. Einige stellen aus den Blüten auch einen Löwenzahnlikör her.

Die komplette Pflanze als Teeaufguss hat eine blutreinigende Wirkung, die der Brennnessel sehr ähnlich ist. Daher nutzt man den Löwenzahn als sanftes Mittel gegen Rheuma. Dazu werden sowohl die Blüten, Blätter und die Wurzeln mit heißem Wasser aufgegossen und als Tee getrunken. Übrigens sind die Bitterstoffe des Löwenzahn ein gutes Mittel um die Verdauungsorgane anzuregen und somit auch gegen Gallen- und Nierenschmerzen zu wirken.