Mangold richtig pflanzen, pflegen, gießen und düngen

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Mangold
Eine Augenweide – Mangold © w.r.wagner / pixelio.de

Mangold wird seit über 4000 Jahren kultiviert und zählt zu den Blattgemüsen, das eng mit den Rüben verwandt ist. Bereits im 16. Jahrhundert wurde der Mangold aus den heimischen Gärten durch den Spinat verdrängt. Gerade in den letzten Jahren gewinnt das vitaminreiche Gemüse wieder mehr und mehr an Bedeutung. Die Zubereitung ist einfach und Mangold ist einfach zu kultivieren. Im Gewächshaus kann er sogar das ganze Jahr über geerntet werden. Übrigens finden wir Mangold wegen seines attraktiven Aussehens auch immer wieder in Ziergärten.

Der richtige Standort um Mangold pflanzen zu können

Der Standort für Mangold sollte sonnig sein, aber auch ein Platz im Halbschatten schattet dem Blattgemüse nicht wirklich. Allerdings solltest Du wissen, je mehr der Mangold dem Schatten ausgesetzt ist, umso schwächer wächst er und umso weniger kannst Du ernten.

Damit Du widerstandsfähige und kräftige Pflanzen bekommst, sollte der Boden reich an Humus sein und auch gut durchlässig. Nährstoffarme Böden kannst Du perfekt mit Kompost aufbereiten. Idealerweise mischt, Du ein paar Kieselsteine unter, damit die Durchlässigkeit des Bodens gewährleistet ist. Somit ist auf jeden Fall gewährleistet, dass überflüssige Wassermengen schnell von den Pflanzenwurzeln wegtransportiert werden.

Die Aussaat und das Pflanzen

Mangold ist eine zweijährige Gemüsepflanze und die Vermehrung erfolgt ausnahmslos über den Samen. Bereits ab Februar kannst Du die Anzucht Deines Mangolds auf der Fensterbank oder im Gewächshaus beginnen. Möchtest Du direkt im Freiland aussäen, dann ist dies ab Mitte April möglich. Du kannst hier aber auch durchaus bis in den Juni hinein Mangold aussäen.

Tipps für die Aussaat im Freiland

Den passenden Pflanzort in Deinem Garten solltest Du am Besten schon im Herbst vorbereiten. Dabei befreist Du den Boden komplett von allen Unkräutern. Möchtest Du den Mangold in Reihen anpflanzen, dann musst Du zwischen den Reihen einen abstand von 35 cm lassen. So ist sichergestellt, dass sich der Mangold gut ausbreiten kann und gleichzeitig beugst Du hier dem Mehltau vor. Wenn Du die Reihen schon vorgezogen hast, steckst Du im entsprechenden Abstand je 2-3 Samenkörner in den Boden und bedeckst diese mit Erde. Anschließend solltest du dafür Sorge tragen, dass das Substrat immer ausreichend feucht ist, wobei Du ein zu festes Angießen vermeiden solltest. Nach rund 14 Tagen keimen die Samen und sobald die Pflänzchen 8 cm groß sind, kannst Du sie pikieren – also vereinzeln. Dabei belässt Du die kräftigste Pflanze an ihrem Standort. Die anderen Pflanzen kannst Du an anderer Stelle wieder einpflanzen. Jetzt solltest Du auch beginnen das Mangoldbeet zu mulchen und Kompost einzuarbeiten.

Gießen und Düngen

Der Mangold gehört zu den stark zehrenden Pflanzen und benötigt daher große Mengen an stickstoffreichem Dünger. Bewährt haben sich auch die organischen Dünger wie Brennnessel und Grasschnitt. Den Boden solltest Du nun alle 3 Wochen mulchen und den Dünger einarbeiten. Du musst den Mangold regelmäßig gießen und den Boden dabei immer gleichmäßig feucht halten. Sobald die oberste Erdschicht abgetrocknet ist, musst Du nachgießen. An heißen Tagen solltest Du aber nur spät abends oder früh morgens gießen, damit die Feuchtigkeit in den Boden zieht und nicht in der Mittagshitze verdunstet. Ist der Boden sehr trocken, hat sich eine dicke Schicht aus Hornspänen bewährt, denn dieser verhindert das schnelle Verdunsten der Feuchtigkeit. Beim Gießen solltest Du behutsam vorgehen, denn es sollten keine größere Wassermengen in das Pflanzeninnere gelangen.

Die Ernte

Die ersten Blätter des Mangold kannst Du bereits nach 3 Monaten ernten. Leider ist das knackige Blattgemüse nur wenige Tage haltbar und zeigt schon wenige Stunden nach der Ernte braune Verfärbungen an den Schnittstellen auf. Sofern Du den Mangold nicht sofort verzehrst, solltest Du ihn in ein feuchtes Küchenpapier wickeln und im Kühlschrank lagern. Bei Schnittmangold kannst Du dauerhaft ernten, solange Du dafür Sorge trägst, dass das Pflanzenherz nicht beschädigt wird. Der Mangold treibt immer wieder neu aus.

Die Überwinterung

Zwar hält Mangold einiges an kalten Temperaturen aus. Du solltest die Mangold Pflanzen aber dennoch bei Schnee und Frost mit einer dicken Mulchschicht oder mit Hornspänen schützen. Das Zersetzen dieses Materials ist gleichzeitig ein guter Dünger für das kommende Frühjahr.

Krankheiten

Obwohl der Mangold als äußerst widerstandsfähig gilt, kann es zu Krankheiten kommen. Bei zu großer Trockenheit oder bei Pflegefehlern kommt es sehr leicht zu echtem Mehltau. Um diesen zu bekämpfen, besprühst Du die Pflanzen mit Wasser und Milch. Betroffene Blätter schneidest Du am besten weg.

Der falsche Mehltau ist eine Pilzerkrankung, die sich als grauvioletter Pilzrasen auf der Unterseite der Blätter bemerkbar macht. Unternimmst Du hier nichts, dann sterben die Pflanzenteile ab und die Pilzsporen verbreiten sich weiter. Damit sich der falsche Mehltau nicht bildet, musst Du unbedingt das Gießen über die Blätter vermeiden. Befallene Blätter solltest Du unbedingt entfernen.

Verwendung

Mangoldgericht
Mangold in einer leckeren Sahnesauce © w.r.wagner / pixelio.de

Mangold ist äußerst vitaminreich und lässt sich in der Küche wie Spinat verwenden. Der Geschmack ist hierbei sogar etwas kräftiger. Ansonsten eignet sich Mangold hervorragend zum Backen, Dünsten und auch braten. Sehr lecker schmeckt Fleisch oder Fisch, welcher in die Blätter eingewickelt wird.

Mangold enthält viel Vitamin K, das gerade für die Blutgewinnung und die Knochenbildung von Bedeutung ist. Aber auch Vitamin A und E sowie etliche Mineralstoffe sind in Mangold enthalten. Und mit gerade mal 25 kcal pro 100 Gramm ist Mangold gut für eine ausgewogene Ernährung geeignet.