Der richtige Boden – Das A & O

Aktualisiert am 16. August 2023 von Selda Bekar

sandiger, trockner Boden
sandiger, trockner Boden © jens / pixelio.de

Egal ob es sich um den Gartenboden oder die Erde in den Blumentöpfen handelt, der Boden ist das A & O für die Pflanzen. Dieses lebendige Gefüge besteht aus organischen und anorganischen Materialien, Kleinlebewesen, Mikroorganismen und Pflanzenwurzeln. Je besser Du dieses Mikrosystem auf die Pflanzen abstimmst, umso besser wachsen und gedeihen Deine Pflanzen. Es ist vollkommen egal, wie die Erde aussieht – hellbraun oder gar schwarz. Wichtig ist nur, dass sie die Pflanzen gut mit Nährstoffen versorgt. Damit dies immer gelingt, musst Du manchmal etwas nachhelfen.

Dank Kompost – Boden mit Nährstoffen versorgen

Mittlerweile hast Du hier ja schon erfahren, dass jede Pflanze andere Anforderungen an den Boden stellt. Du musst jetzt aber nicht für jede Pflanze in Deinem Garten einen eigenen Boden besorgen, sondern einfach die entsprechenden Nährstoffe zufügen. Ein Boden mit einem hohen Humusgehalt sorgt dafür, dass die Pflanzen gut wachsen und schön blühen. Das Bodenleben wird durch die Versorgung mit organischem Material angeregt und durch eine lockere Bodenstruktur wird die Erwärmung des Bodens gefördert. Als Faustregel gilt, dass pro Quadratmeter Gartenboden und pro Jahr ca. 20 – 30 Liter Kompost nötig sind, um den Boden optimal vorzubereiten.

Gartenboden braucht gelegentlich Unterstützung

In Deinem Garten kannst Du den Boden natürlich nicht einfach sich selbst überlassen. Dies gilt besonders dann, wenn Du Dauerblüher gepflanzt hast. Nach der ersten Blüte solltest Du den Boden mit einer Extrastärkung belohnen. Willst Du zum Beispiel erreichen, dass die Kernobsternte recht hoch ausfällt, dann ist es ratsam, dass Du im Juni die Apfel- und Birnbäume mit einem Mineraldünger unterstützt.

Den ph-Wert im Boden regulieren

Zur regelmäßigen Pflege des Bodens gehört auch das Kalken, denn damit regulierst Du den ph-Wert im Boden. Wenn Du ca. alle 2 – 3 Jahre eine Kalkung einplanst, dann beugst Du einer Übersäuerung des Bodens vor. Um den ph-Wert zu bestimmen, gibt es im Gartenfachmarkt Test-Sets.

Gartenpflege durch Mulch erleichtern

Unter den Sträuchern und rund um Bäume solltest Du den Boden mit einer Mulchschicht abdecken. Dadurch schützt Du den Boden vor dem Austrocknen. Zum Mulchen wird hier organisches Material empfohlen. Dieses kann bestehen aus Holzsubstraten, Kiefernrinde oder auch aus Piniendekorborke. Wenn die Gehölze in Deinem Garten mit Sträuchern unterpflanzt sind, dann ist es ratsam, groben Kompost in die Zwischenräume zu füllen. Die Mulchschicht bietet Dir auch den Vorteil, dass sich Unkraut nicht so leicht breitmachen kann. Sollte es dennoch zum Wuchs von einzeln Unkräutern kommen, kannst Du diese sehr leicht entfernen, denn die Bodenstruktur ist hier sehr locker.

Organischer Mulch lockt Schnecken

Nicht nur die Pflanzen lieben einen gemulchten Boden, sondern auch für Schnecken ist dies ein idealer Rückzugsraum. Die Pflanzenschädlinge, die nachtaktiv sind, ziehen sich in das feuchte und lockere Humusmaterial zurück und legen dort auch ihre Eier ab. Hast Du also extrem viele Schnecken in Deinem Garten und willst hier vorbeugend agieren, dann solltest Du zu mineralischem Mulchmaterial, wie zum Beispiel Splitt greifen. Der Splitt ist sehr scharfkantig und die Schnecken können sich hier schlecht fortbewegen.

Welchen Boden hast Du im Garten?

Wenn Du die Bodenart bestimmen willst, dann nimmst Du am Besten eine Handvoll Erde und versuchst daraus eine Kugel oder eine Rolle zu formen.

  • Lässt sich keine Kugel formen, zerkrümelt die Erde, dann hast Du höchstwahrscheinlich einen Sandboden.
  • Wenn sich die Erde glatt anfühlt und die Kugel gut zusammenhält, dann ist es höchstwahrscheinlich ein Lehmboden.
  • Die Erde fühlt sich glatt und klebrig an. Die Kugel hält sehr gut, dann ist davon auszugehen, dass es sich um einen Tonboden handelt.

Bodenverbesserung für leichte Sandböden

Hier ist es hilfreich, wenn Du jährlich im Frühjahr reifen Kompost einarbeitest. Ausserdem kannst Du eine Gründüngung aussäen. Durch die Wurzeln wird der Erde organisches Material zugefügt. Nach dem Mähen kannst Du den Schnitt auf dem Boden liegen lassen. Er reduziert die Verdunstung.

Bodenverbesserung für Lehm- oder Tonböden

trockner Lehmboden
trockner Lehmboden © Dominik Pöpping / pixelio.de

In solche Böden solltest Du reifen Kompost einarbeiten, der die Bodenstruktur auflockert. Die Tonpartikel werden krümelig und es bilden sich Hohlräume in der Erde, damit der Luftgehalt steigen kann. Das Regenwasser kann besser abfließen und die Pflanzen haben es mit den Wurzeln einfacher. Um Verdichtungen im Boden zu vermeiden, solltest Du jährlich vor dem Frost den Boden möglichst tief umgraben. Wasser im Boden gefriert und die Eiskristalle sprengen die verdichteten Erdschollen auf. Ebenfalls lohnt sich hier die Aussaat von Gründünger. Zu empfehlen sind Lupinen oder Ölrettich.