Majoran richtig anbauen, säen, pflegen und ernten

Aktualisiert am 16. August 2023 von Selda Bekar

Majoran
Majoran © Helene13 / pixelio.de

Gerade in Würsten ist Majoran ein beliebtes Gewürz. Aber Majoran kann noch viel mehr, als den Würstchen den richtigen Geschmack geben. Du kannst Majoran sowohl für deftige oder Mittelmeergerichte als auch für die Gourmetküche einsetzen. Du hast also ausreichend Grund Majoran in Deinem eigenen Garten anzubauen, denn dann hast Du das beliebte Würzkraut immer frisch zur Hand.

 

 

 

 

 

Steckbrief Majoran

Seinen Ursprung hat Majoran in Kleinasien und auch in den Mittelmeerländern. Dort ist das Kraut schon seit Urzeiten als Gewürz sehr gefragt. Erst viele Jahre später wurde das bis dato genannte „Wurstkraut“ auch in einigen Ländern Europas angebaut. Majoran benötigt auf jeden Fall viel Wärme, damit er sein typisches Aroma entfalten kann. Wenn Du einmal an frischen Majoran aus Zypern gerochen hast, dann kannst Du Dir vorstellen, um, wie viel aromatischer der Majoran aus den warmen Ländern ist.

Der richtige Standort

In den Heimatregionen wächst Majoran unter sehr kargen Bedingungen. Wenn Du ihn also in Deinem Garten anbauen willst, dann reicht ihm in der Regel eine sandige Erde mit etwas Humus. Wichtig ist, dass der Majoran genug Sonne bekommt und auch windgeschützt steht.

Wichtig ist, dass Du am Standort des letzten Jahres kein Majoran anbaust, denn Majoran ist mit sich selbst unverträglich. Am Besten hältst Du immer eine Anbaupause von 3-4 Jahren ein. Da Du aber wahrscheinlich kein ganzes Majoran-Beet anbauen möchtest, kannst Du einfach jedes Jahr ein Stückchen weiterrücken und Du umgehst die Anbaupause sehr gut.

Die Aussaat von Majoran

Majoran sollte immer in warme Erde gesät werden, daher ist es sinnvoll Du wartest mit der Aussaat bis nach den Eisheiligen. Den Majoran säst Du dann oberflächig aus, denn er ist ein Lichtkeimer. Ist direkt nach der Aussaat mit Wind zu rechnen, dann solltest Du die Samen mit einer Sprühflasche befeuchten, damit sie am Boden fixieren.

Wenn Du Majoran vorziehen willst, dann geht das nur in einem warmen Gewächshaus.

Nötig ist dies aber nicht, denn von der Aussaat bis zur Keimdauer vergehen gerade mal 10-12 Tage. Nach etwa 2 Monaten kannst Du mit der Ernte beginnen. Also Anfang August starte Deine ganz eigene Majoran-Ernte.

Einjährigen oder zweijährigen Majoran anbauen

Als Samen findest Du bei uns hauptsächlich die Zuchtform des Majoran, den Origanum hortensis, der angeblich aromatischer als die Wildform sein soll. Dieser Majoran ist einjährig.

Entscheidest Du Dich für die Wildform des Majoran, den Origanum majorana, der auch Wintermajoran genannt wird, dann hast Du eine mehrjährige Pflanze im Garten. Dies wird im Spätsommer zurückgeschnitten. Über den Winter deckst Du die Pflanzen ab, denn sie sind bis -20 Grad winterfest. Dieser Majoran hat aber deutlich weniger Aroma.

Als Hausgärtner ist es für Dich aber nicht wirklich wichtig, welche Form Du anbaust, denn zum Würzen reichen in der Regel nur wenige Blättchen aus, sonst würde das Gericht zu penetrant nach Majoran schmecken. Ist also Deine Majoransorte nicht ganz so aromatisch, nimmst Du einfach ein wenig mehr zum Würzen.

Die Pflege des Majoran

Jungpflanzen des Majoran sollten nicht austrocknen, während ältere Pflanzen auch schon mal mit weniger Wasser auskommen. Achte immer darauf, dass der Majoran nicht zu feucht steht, denn sonst kommt es schnell zur Wurzelfäule. Düngen musst Du den Majoran überhaupt nicht, denn bei einer Überdüngung entwickelt er große unaromatische Blätter.

Majoran Ernte

Bis zur Blüte kannst Du immer, wenn Du Majoran benötigst, einfach ein paar Blätter ernten. Wenn der Majoran dann blüht und Du ihn trocknen möchtest, dann schneidest Du die ganzen Stängel ab, bindest sie zusammen und trocknest sie kopfüber in einem luftigen Raum. Du kannst aber auch nach der Blüte weiterhin die Blätter frisch ernten, allerdings verlieren sie dann etwas von ihrem Aroma. Kleider verliert getrockneter Majoran schnell an Aroma, sodass Du mit frischen Blättern besser fährst.

Vor der Ernte solltest Du die Blätterabbrausen und sobald sie trocken sind, kann die Ernte zum Konservieren beginnen. Bei der Ernte zwischendurch solltest Du die Stängel immer nur bis zur Hälfte schneiden, denn dann kann sich die Pflanze am Besten wieder erholen.

Inhaltsstoffe und Verwendung Majoran

Majoran auf der Pizza
Majoran auf der Pizza © Grey59 / pixelio.de

Majoran enthält viele wertvolle ätherische Öle, die gerade als Heilmittel sehr beliebt sind. Majoran ist äußerst hilfreich bei Magen- und Darmbeschwerden. Auch bei Gallenleiden werden auch Präparate mit Majoran verschrieben. Die bekannte Majoransalbe wird bei Schnupfen eingesetzt. Du kannst sie aber auch bei Nervenschmerzen und bei Verrenkungen gut nutzen.

In der Küche gilt Majoran als verdauungsförderndes Gewürz, das sehr oft bei Kartoffel- und Gemüsegerichten zum Einsatz kommt. In Verbindung mit Wacholder ist Majoran ein gutes Würzmittel für Fleisch und Wild.