Einen Brunnen bohren

Aktualisiert am 16. August 2023 von Selda Bekar

Gartenbrunnen
Gartenbrunnen © Vanessa Kulpa / pixelio.de

Du kennst das sicherlich, als Gartenbesitzer wird man mit der Arbeit nie wirklich fertig. Dabei geht es weniger um die regelmäßigen Arbeiten, als um die Ideen, die man im Laufe der Zeit verwirklichen möchte. Wir wollen Dir hier in loser Reihenfolge einige Projekte vorstellen und was Du bei der Umsetzung zu beachten hast.

Der eigene Brunnen im Garten

Für viele ist der eigene Brunnen im Garten etwas Romantisches, während andere wieder finanzielle Gedanken im Kopf haben, denn im Laufe der Jahre macht sich ein Brunnen durchaus bezahlt.

Die rechtlichen Voraussetzungen für einen Brunnen

Beim Neubau eines Brunnens wird natürlich das Grundwasser berührt und somit besteht die Gefahr, dass Du das Grundwasser beeinträchtigst. Aus diesem Grund darfst Du niemals einen Brunnen bohren, ohne vorher die zuständigen Behörden zu informieren. Je nach Bundesland ist das unterschiedlich geregelt und Du solltest Dich zumindest in der Stadtverwaltung informieren, an, wen Du Dich in solch einem Fall wenden musst.

Die entsprechende Behörde wird dann prüfen, zu welchem Grund Du das Wasser entnehmen möchtest. Das Grundwasser gehört der Allgemeinheit und wird dem Eigentümer des Grundstückes zur Verfügung gestellt. Daher benötigst Du grundsätzlich, eine Erlaubnis das Grundwasser zu nutzen. Die Behörde wird hierbei nicht nur prüfen, wie Du das Wasser verwendest, sondern auch, ob sich in der Nähe des zukünftigen Brunnens etwas befindet, dass das Grundwasser auf Dauer beeinträchtigen oder gar schädigen würde. Bekommst Du die Erlaubnis zum Bohren eines Brunnens, dann fallen in aller Regel gebühren und dergleichen an. Die Behörde wird Dir dann genau vorschreiben, wie tief Dein Brunnen sein darf, daher solltest Du schon im Vorfeld genau wissen, welche Brunnentiefe Du anstrebst, damit Du dies beim Antrag gleich mitteilen kannst.

Standort des Brunnens

Hast Du die Genehmigung für den Brunnen erteilt bekommen, geht es um den Standort. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein.

  • Der Standort muss frei con chemischen Belastungen sein, die sich nachteilig auf das Grundwasser auswirken.
  • Es dürfen keine Schadstoffe in das Grundwasser gelangen.
  • Der Brunnen muss auf einer Grünfläche errichtet werden und keine befahrbare Fläche.
  • Der Brunnen muss einen Mindestabstand zu Abwasserleitungen und Leitungen mit wassergefährdeten Stoffen (Gas, Öl) von drei Metern einhalten.
  • Die Schachtabdeckung des Brunnens muss wasserdicht sein – es darf kein Regen einfallen.

Brunnenbauform

Brunnenform
Brunnenform © Martin Jäger / pixelio.de

Wenn die ersten Hürden genommen sind, dann solltest du Dir Gedanken über die Brunnenbauform machen. Hier kommt der Rammbrunnen, der Spülbrunnen oder der Bohrbrunnen infrage. Die ersten beiden Formen kommen in der Regel für Brunnen zum Einsatz, die nicht all zu viel Wasser fördern müssen. Möchtest Du dagegen größere Mengen Wasser fördern, dann ist der Bohrbrunnen die richtige Lösung.

Was ist sonst noch zu beachten?

Baust Du den Brunnen auf einem fremden Grundstück, dann benötigst Du eine schriftliche Einverständniserklärung des Eigentümers.

Bei Kleingartenanlagen gibt es gesonderte Reglungen, die zu beachten sind. Diese erfährst Du bei der Verwaltung der Anlage.

Informiere Dich, ob Dein Garten in einem Wasserschutzgebiet liegt. Wenn ja, dann muss ein anderer Antrag gestellt werden. Denn dann ist der Brunnenbau nur in Ausnahmefällen möglich. Die Firma, die den Brunnen baut, benötigt besondere Zertifizierungen.

Wenn Du den Brunnen eines Tages nicht mehr benötigst, dann darfst Du diesen nicht einfach zuschütten. Er muss komplett zurückgebaut werden. Hier werden wieder Gebühren oftmals in dreistelliger Höhe fällig.