Kräutergarten richtig anlegen und pflegen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Kräuterbeet
Kräuterbeet © Hartmut910 / pixelio.de

Wenn Du frische Kräuter liebst, dann solltest Du Dir unbedingt in Deinem Garten eine Ecke mit frischen Kräutern anlegen. Gerade wenn Du diese Kräuter dann in der Küche einsetzt, hast Du die Nase ganz weit vorne, denn frischer als aus Deinem Garten kannst Du die Kräuter nicht bekommen. Schau Dir unsere Schritt für Schritt Anleitung an und Du kannst bald herrliche frische Kräuter ernten.

Die Standortwahl

Die meisten Kräuter lieben die direkte Sonneneinstrahlung, also bedenke diesen Umstand unbedingt bei der Wahl des richtigen Standortes. Die Kräuter, die ein wenig Schatten lieben, kannst Du dabei in unmittelbarer Nähe von einer Staude pflanzen. Beim Kräutergarten ist es auch wichtig, dass Du dort nur Pflanzen auswählst, die zum Verzehr geeignet sind oder als Heilpflanzen ihren Einsatz finden.

Wichtig ist es auch zu bedenken, dass es einjährige, zweijährige oder auch mehrjährige Kräuter gibt, die wiederum einen unterschiedlichen Bedarf an Wasser haben.

Der Kräutergarten sollte möglichst immer in der Nähe des Hauses liegen, denn so kannst Du schnell während des Kochens die frischen Kräuter ernten. Im Schnitt eine Fläche von 2 – 5 Quadratmeter vollkommen aus. Sehr hübsch sieht es übrigens aus, wenn Du die Kräuter in einer Kräuterschnecke anbaust. Den Bau erklären wir Dir in einem späteren Artikel.

Die Kräuterauswahl

Die Auswahl an Kräutern ist extrem vielseitig, sodass Du für Dich erst mal selbst bestimmen musst, welche Kräuter Du gerne ernten möchtest. Besonders beliebt sind die einjährigen Kräuter wie Kresse, Kerbel, Dill, Majoran und Koriander. Bei den zwei- oder mehrjährigen sind Petersilie, Schnittlauch, Minze, Oregano, Basilikum, Lavendel, Zitronenmelisse, Liebstöckel, Thymian, Kümmel und Rosmarin sehr beliebt.

Kräuter aussäen bzw. einpflanzen

Alle einjährigen Kräuter werden als Samen direkt im Kräutergarten ausgesät. Mitte Mai ist dafür der beste Zeitpunkt, denn dann ist kaum noch mit Bodenfrost zu rechnen. Während der ersten Tage kannst die frisch ausgesäten Kräutersamen zum Schutz auch noch mit etwas Gartenvlies abdecken.

Alle zwei- oder mehrjährigen Kräuter werden bereits im September ausgesät oder als fertige Stauden im Frühjahr oder Herbst eingepflanzt.

Tipp: Bei Kräutern solltest Du weitestgehend auf chemische Düngemittel verzichten, denn diese können den Geschmack der Kräuter sehr stark beeinflussen. Es ist hier vollkommend ausreichend, wenn Du eine einmalige Kompostdüngung im Frühjahr oder Herbst vornimmst und dabei gleich das Unkraut entfernst.

Die Pflege der Kräuter

Das Gießen: Am Besten gießt Du die Kräuter am Vormittag, wenn die Sonnenbestrahlung noch nicht so intensiv ist, dass das Wasser die Kräuter verbrennen würde. Du kannst aber auch in den Abendstunden gießen, wenn die Sonne am Untergehen ist. Viele Kräuter benötigen in der Regel nicht all zu viel Wasser – außer Schnittlauch und Petersilie.

Boden auflockern: Die Bodenoberfläche des Kräuterbeetes muss gut aufgelockert sein. Ist die Oberfläche zu stark verkrustet, dann kann nicht mehr genügend Wasser an die Wurzeln der Kräuter gelangen. Am Besten nimmst Du zum Auflockern eine kleine Garten Harke.

Die Pflanzenzusammenstellung

Heimische Kräuter haben den Vorteil, dass sie meist winterhart sind. Wenn Du die Kräuter einpflanzt, dann solltest Du sie nach der Höhe pflanzen. Also im Hintergrund Liebstöckel, Fenchel und Kümmel. In die Mitte passen dann gut Melisse, Koriander, Borretsch, Estragon und Majoran. Für den Rand bieten sich Petersilie und Schnittlauch an. In die Zwischenräume kannst Du dann Dill, Kerbel oder Rucola aussäen.

Entscheidest Du Dich für mediterrane Kräuter, dann müssen die auf jeden Fall in der vollen Sonne stehen. Es darf auf keinen Fall Lavendel fehlen. Ebenfalls solltest Du Rosmarin, Thymian, Salbei, Oregano und Bohnenkraut anpflanzen.

Die Ernte

Frische Kräuter
Frische Kräuter © Petra Bork / pixelio.de

Kräuter solltest Du immer am späten Vormittag ernten, wenn der Morgentau schon abgetrocknet ist. Kurz vor der Blüte schmecken die Kräuter am aromatischsten.

Überwinterung

Die Überwinterung bei einheimischen Kräutern stellt kaum ein Problem dar. Anders sieht dies bei den mediterranen Kräutern aus. Für alle kräuter gilt aber, bevor es richtig kalt wird, wird der Boden nochmals aufgelockert und zusätzlich gedüngt. Die kräuter werden nochmals ziemlich kurz abgeschnitten. Du kannst zur sicherheit die Kräuter mit Fichtenreisig bedecken.