Radieschen richtig anpflanzen, pflegen, gießen und düngen

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Frisch geerntete Radieschen
Scharf und knackig © birgitH / pixelio.de

Die Radieschen gehören zur Familie der Kreuzblütengewächse und sind eng mit dem Rettich verwandt. Man vermutet, dass die ersten Radieschen aus China kommen. In Europa wurde das Radieschen erst im 16. Jahrhundert bekannt. Heute findet man diesen leckeren Snack überall auf der Welt. Radieschen werden hauptsächlich als Rohkost im Salat oder zum Knabbern verzehrt, aber auch andere Zubereitungsarten sind möglich. Überwiegend kennen wir die kleinen runden roten Radieschen, aber sind auch zahlreiche andere Formen und Farben bei der Radieschenzucht möglich.

Wichtige Inhaltsstoffe und deren Wirkung

In den kleinen Knollen steckt viel Vitamin C, Magnesium und auch Eisen. Für den scharf-aromatischen Geschmack sind die Senföle verantwortlich. Radieschen wirken antibakteriell und stärken unser Immunsystem.

Der richtige Boden

Radieschen gedeihen am Besten in einer sonnigen Lage. Sie vertragen keine direkte organische Düngung. Man sollte ebenfalls auf den mineralischen Dünger verzichten, denn die kleinen Knollen neigen zur Nitratanreicherung.

Die beste Pflanzzeit zum Radieschen anpflanzen

Radieschen sind für ihre kurze Kulturdauer von nur 6-8 Wochen bekannt und eignen sich daher besonders gut sowohl als Vor- und Nachkultur als auch als Zwischenkultur. Sobald sich der Boden bearbeiten lässt, kann man die ersten Radieschen aussäen. Wählt man der Jahreszeit angepasste Sorten, dann kann die Radieschensaat das ganze Jahr über erfolgen. Im gemäßigten Klima ist der letztmögliche Aussaattermin der September, denn Radieschen sind nicht frosthart.

Die Aussaat

Radieschen werden in Reihen gesät. Die Saatkörner sollten hier nicht tiefer als 1 cm im Boden liegen. Zwischen den Samenkörner sollte man 4 -5 cm Platz lassen. Zwischen den Reihen sind 15 cm ausreichend. Es ist darauf zu achten, dass die Radieschen immer gleichmäßig feucht gehalten werden müssen, sonst werden sie pelzig oder neigen zur Schoßbildung. Ist der Wechsel zwischen Feuchtigkeit und Trockenheit zu groß, dann platzen die kleinen Knollen oder werden unangenehm scharf. Sobald die Pflanzen anfangen zu blühen, ist die Knolle nicht mehr genießbar.

Unterschiedliche Sorten für ganzjährigen Genuss

Damit Sie das ganze Jahr immer wieder frische Radieschen zur Verfügung haben, gibt es zahlreiche Sorten für Frühjahr und Sommer.

  • Saxa und Saxa Treib eigenen sich für Anbau unter Glas oder als Start für das Freiland. Im Sommer sollte diese Sorte nicht angepflanzt werden.
  • Eiszapfen haben Ähnlichkeit mit kleinen Rettichen, gehören aber zu den Radieschen. Ideal für Anbau unter Glas oder als Frühsaat.
  • Halbrot-Halbweiß sind eigentlich Rot, haben aber eine weiße Spitze und eignen sich für Frühjahr- oder Herbstsaat.
  • Riesenbutter, die bewährte Sorte für den Sommeranbau mit großen und milden Knollen

Schädlinge und Krankheiten

Radieschen leiden unter denselben Schädlingen wie Rettiche und auch Kohl.

  • Erdflöhe: Treten bei zu trockenem Boden auf, fressen Löcher in die Blätter und beeinflussen das Wachstum. Hilfreich ist es, den Boden feucht zu halten und zu mulchen.
  • Kleine Kohlfliege: Dieser Schädling tritt in drei Generationen von Mai bis September auf. Die Maden fressen hierbei braune Fraßgänge in die Radieschen. Vorbeugender Schutz – ein Gemüsenetz.
  • Kohlweißling: Der Schmetterling legt seine Einer an den Pflanzen ab. Auch hier dient ein Gemüsenetz als Schutz.
  • Rettichschwärze: Diese Pilzerkrankung dringt durch die Wurzeln in die Knolle ein. Die Knollen werden dann grau bis schwarz. Bei befall sollten alle Pflanzen vernichtet werden und auf dem Beet mindestens drei Jahre keine Radieschen oder Rettiche mehr angebaut werden.

Ernte und Lagerung

Radieschen schmecken am Besten in Kirschgröße. Beginnen Sie also mit der Ernte zeitig. Radieschen sind ideal für den Frischverzehr, halten sich aber auch im Kühlschrank einige Tage frisch. Dazu sollte aber das Grün entfernt werden. Sind Radieschen mal schrumpelig geworden, dann legen Sie diese einen halben Tag in kaltes Wasser – danach sind sie wieder knackig.

Zubereitungstipps

Radieschen mit Petersilie
Erfrischende Salatidee © Mika Abey / pixelio.de

Am besten schmecken die Radieschen natürlich roh. Vielfach wird daraus aber ein leckerer Salat hergestellt oder als Beilage zu andern Salaten genutzt. Man kann aus den frischen Blättern aber auch eine herrliche Creme-Schaumsuppe herstellen.