Saat und Ernte – Richtig säen

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Kleine Paprikapflanzen
Kleine Paprikapflanzen © Jörg Siebauer / pixelio.de

Du hast Deinen Garten jetzt durchgeplant, das heißt, Du weißt, welches Gemüse Du kultivieren willst und Du hast hierfür auch schon die Beete vorbereitet. In der Zwischenzeit hast Du Dir auch das richtige Saatgut gekauft. Jetzt geht es also an das Säen. Damit hier alles perfekt läuft, haben wir Dir wieder einige Tipps zusammengestellt. Viele der späteren Gemüsesorten werden erst mal in einer Schale vorgesät und herangezogen, bevor sie ins Freiland kommen. Dies gilt natürlich ganz besonders für Gurken, Paprika, Tomaten, Kürbisse oder auch den grünen Salat.

Welches Werkzeug und welche Materialien?

Für jede Gemüsesorte, die Du vorsäen willst, benötigst Du einen speziellen Anzuchtkasten oder einen Blumentopf, den Du mit einer Frischhaltefolie abdeckst. Als Substrat nimmst Du hier am Besten Anzuchterde oder Kompost, wenn Dir dieser zur Verfügung steht.

Der richtige Zeitpunkt

Wann der richtige Zeitpunkt für das Aussäen der Samen ist, steht in der Regel auf den Samenpäckchen. Oftmals ist dies der späte Winter oder aber der Frühling.

Das Substrat

Ein gutes Substrat ist von größter Wichtigkeit, damit das Keimen der Samenkörner klappt. Du solltest hier auf keinen Fall normale Gartenerde nutzen. Die Gartenerde enthält oftmals Schädlinge oder auch Unkrautsamen. Wenn Du ganz sicher gehen willst, nimmst Du entweder ein gekauftes Anzuchtsubstrat, welches ais Torf und Dünger besteht oder Du bedienst Dich an Deinem Kompost.

Der Anzuchtkasten

Ein Anzuchtkasten oder ein Minigewächshaus sind für das Keimen der Samen besonders hilfreich. Die Saatschale sollte eine Tiefe von ca. 5 cm haben. Als Erstes musst Du die Saatschalen gut reinigen, damit Du Rückstände vor Vorjahr oder sonstige Verschmutzungen entfernst. Diese Prozedur dient den Sämlingen und schützt sie vor Krankheiten. Willst Du große Einzelsamen, wie zum Beispiel Kürbisse säen, dann kannst Du diese auch in einfache runde Plastiktöpfe setzen.

Das Saatgefäß, das Du nutzt, sollte überschüssiges Wasser gut ablaufen lassen. Bei den gekauften Saatschalen solltest Du den Boden mit einer ca. 1 – 1,5 cm dicke Steinschicht befüllen. Du verhinderst damit, dass die feinen Drainageschlitze durch die Erde verstopfen. In den einzelnen Plastiktöpfen haben sich 2 cm dicke Schichten aus Tonscherben sehr bewährt. Mit solcher einer Schicht verhinderst Du, dass die Anzuchterde durch das Loch am Boden ausgeschwemmt wird.

Nachdem Du für die richtige Drainage gesorgt hast, kannst Du die Erde einfüllen. Achte darauf, dass Du nicht ganz bis an den Rand die Erde füllst, denn Du benötigst noch Platz zum Gießen. Sobald die Erde in der Schale oder im Topf ist, rüttelst Du sie etwas fest und drückst die mit den Händen an. Achte darauf, dass die Erde nicht zu fest gedrückt wird, aber auch die Ecken nicht in Vergessenheit geraten. Bevor Du jetzt die Samen aussäst, solltest Du die Erde von oben mit einer Wasserbrause befeuchten.

Die Aussaat

Die Samen dürfen nicht zu eng liegen und sollten gleichmäßig im ganzen Topf oder in der Schale verteilt sein. Kleinere Samen kannst Du von der Handfläche oder direkt aus der Tüte ausstreuen. Wenn Du es mit der Hand versuchen willst, dann gib die Samen auf die Handfläche und halte Deine Hand leicht schräg. Mit der anderen Hand klopfst Du leicht auf das Handgelenk – so kannst Du relativ gut kontrollieren, wie viel Samen auf die Erde kommen. Größere Samen kannst Du direkt auf die Erde legen. Achte auch hier auf einen gleichmäßigen und genügend großen Abstand. Sind die Samen sehr groß, dann macht es Sinn, dass Du pro Topf nur 2 Samen einsäst.

Nach der Aussaat bedeckst Du die Samen mit einer dünnen Schicht des Substrats. Sehr hilfreich ist hier ein Erdsieb. Gerade kleinere Samen sollten nicht ganz mit Erde bedeckt sein, denn sonst kann es zu Keimschwierigkeiten kommen. Danach musst Du vorsichtig gießen.

Das Keimen

Die Anzuchtschalen stellst Du nun in ein Gewächshaus oder aber auf eine sonnige Fensterbank. Die ideale Temperatur liegt bei 18 Grad. Sobald Du erkennst, dass die Erdoberfläche trocken wird, musst Du erneut gießen.

Das Pikieren

Pikieren
Das Pikieren der kleinen Pflanzen © by-sassi / pixelio.de

Wenn die Keimlinge dann groß genug sind, kannst Du mit dem Pikieren beginnen, das heißt, die Sämlinge werden umgesetzt, damit sie mehr Platz zum Wachsen haben. Vor dem Pikieren sollten sich die Keimblätter entwickelt und die kleinen Pflanzen mindestens vier Blätter haben.

Du füllst jetzt wieder Schalen oder kleine Töpfe mit Erde. Mit einem Stift stichst Du kleine Löcher in die Erde. Mithilfe eines Pikierstabes holst Du die kleinen Pflanzen aus der Anzuchtschale. Achte darauf, dass Du nur die Blätter anfasst, denn die feinen Stängel könnten sonst Schaden nehmen. Überlange Wurzeln knipst Du mit den Fingern ab und setzt die Pflänzchen in die vorgebohrten Löcher. Zwischen den Pflanzen solltest Du einen Abstand von 3 x 3 cm oder 5 x 5 cm einhalten.