Warum ein Hochbeet? Die Vor- und Nachteile eines Hochbeetes

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Hochbeetdesign
Hochbeetdesign © hochbeetfreunde.de

Hochbeete sind keine Erfindung der neueren Zeit, sondern vor vielen Jahren gab es schon Hochbeet ähnliche Gartenanlagen. Diese Anlagen entstanden in der damaligen Zeit aus Kompost- oder Misthaufen, die man mit einfachen Brettern oder Steinen abgegrenzt hat. Solche Techniken kannst Du auch heute noch in alten Kloster- oder Bauerngärten bewundern. Die Erhöhung bei dieser Form der Hochbeete ist meist aber so gering, dass man sich bei der Bearbeitung immer noch bücken muss. Die heutigen Hochbeete lassen ein Arbeiten im Stehen oder Sitzen zu, was wiederum auch behinderten Menschen oder Rollstuhlfahrern das Gärtnern ermöglicht.

Die richtige Pflanzhöhe

Willst Du das Hochbeet im Stehen bewirtschaften, dann ist eine Höhe von 80 cm bis 100 cm ideal. Hast Du dagegen vor, Dein Hochbeet hauptsächlich sitzend zu bewirtschaften, sollte die Höhe bei 40 cm. Die Breite des Hochbeetes sollte auf jeden Fall die doppelte Armlänge niemals überschreiten, denn nur so ist gewährleistet, dass Du von allen Seiten bequem arbeiten kannst.

Die Vor- und Nachteile eines Hochbeetes

Das Hochbeet hat natürlich nicht nur Vorteile, sondern es gibt auch den einen oder anderen Nachteil, den man bedenken sollte. Wir möchten Dir hier natürlich nicht nur die Vorteile darlegen, sondern Dir auch die Nachteile vor Auen führen, sodass Du genau abwägen kannst, ob Du ein Hochbeet in Deinem Garten haben möchtest.

Zu den Nachteilen gehören

  • Der größere Aufwand beim Anlegen des Beetes
  • Baust Du das Hochbeet selbst, dann ist dies sehr zeitintensiv
  • Je nach Material, aus dem Du Dein Hochbeet baust, ist eine gewisse Pflege angesagt und natürlich auch notwendig
  • Gerade im Sommer musst Du mehr gießen als bei normalen Beeten

Die Vorteile eines Hochbeetes sind

  • Du kannst das Hochbeet auf verschiedene Untergründe bauen
  • Die Arbeit ist weitestgehend rückenschonend
  • Du erzielst bis zu dreimal höhere Erträge
  • Weniger Unkraut
  • Geringer bis kein Schneckenbefall
  • Ab Herbst kann das Hochbeet als Komposter genutzt werden
  • Dank Abdeckung auch als Frühbeet nutzbar
  • Extrem platzsparend

Ergonomisches Hochbeet

Ein Hochbeet gewährleistet eine rücken- und gelenkschonend Arbeitsweise im Garten. Richtungsweisend hierfür ist die Lehre der Ergonomie, die die Anpassung der Arbeit an den Menschen als Ziel hat. Mit der Ergonomie möchte man die Arbeitsbedingungen verbessern und die einzelnen Arbeitsabläufe erleichtern. Somit trägt die Ergonomie zu einer Verbesserung des Lebens im Alltag bei, wie zum Beispiel mit ergonomisch geformten Möbel und Haushaltsgeräten. Was spricht also dagegen, ein wenig Ergonomie auch in den Garten zu holen?

Das Hochbeet an den Gärtner anpassen

Beim Bau eines Hochbeetes solltest Du immer bedenken, dass es an Dich und Deine Leistungsfähigkeit angepasst sein soll. Aus diesem Grunde sind selbst gebaute Hochbeete auch die bessere Alternative gegenüber einem fertigen Bausatz. Gerade im Alter oder wenn Du körperliche Beeinträchtigungen durch Behinderungen hast, dann ist das Hochbeet die ideale Lösung. Der wichtigste Punkt, den Du beim, Bau eines Hochbeetes beachten musst, ist Deine Körpergröße. An diese Größe wird der Arbeitsplatz im Garten angepasst. Des Weiteren musst Du auch für ausreichend Ablageflächen rund um Dein Hochbeet sorgen.

Stehendes Arbeiten am Hochbeet

  • Die Körpergröße und die Beinlänge bestimmen die Höhe des fertigen Beetes. Die Höhe liegt zwischen 85 und 100 cm und sollte immer auf Höhe des Beckenkamms liegen.
  • Die Tiefe des Beetes beträgt maximal 60 – 70 cm
  • Aufrechtes Arbeiten am Hochbeet ist möglich, wenn ein Untertritt vor dem Beet mit einer Höhe von ca. 14 cm vorhanden ist.

Sitzend arbeiten am Hochbeet

  • Die Beethöhe liegt hier zwischen 50 und 65 cm
  • Gerade die niedrige Hochbeete eignen sich gut für hohe Kulturen wie zum Beispiel Tomaten

Hochbeete für Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte

Hochbeet für Rollstuhlfahrer
Hochbeet für Rollstuhlfahrer © hochbeetfreunde.de

Gerade Senioren oder auch Behinderte arbeiten gerne im Garten. Hier haben Studien und Therapien auch gezeigt, dass die Arbeit im Garten das Krankheitsbild deutlich verbessern kann. Eine Sonderform des Hochbeetes ist hier das Tischbeet. Diese Form des Beetes ist speziell für Rollstuhlfahrer entwickelt worden, denn das Beet kann mit dem Rollstuhl unterfahren werden.

Wen wen eignen sich Hochbeete?

Dachte man bis vor wenigen Jahren noch, dass Hochbeete nur für Senioren und Menschen mit Behinderungen die Lösung sind, hat man dies heute stark revidiert. Immer öfter findest Du Hochbeete in den Gärten, denn die besondere Form des Beetes lässt vielfältige Nutzungsmöglichkeiten zu. Familien nutzen Hochbeete gerne, um Kinder an die Gartenarbeit heranzuführen. Aus dem einstigen Sandkasten wird schnell ein kleines Beet für den Nachwuchs.

Hochbeete kannst Du auch auf dem Balkon aufstellen und somit zum Selbstversorger werden. Wenn Du Deinen Salat und dergleichen im Hochbeet anpflanzt, dann weißt Du, welche Dünger genutzt wurden und wie belastet das Gemüse ist. Dies ist bei gekauftem Gemüse oftmals nicht der Fall.