Moos im Rasen erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Moos im Rasen
Moos im Rasen © neurolle – Rolf / pixelio.de

Moos im Rasen machen sehr vielen Hobby-Gärtnern zu schaffen. Unter Botanikern ist das Moos im Rasen unter dem seltenen Namen Sparriger Runzelbruder bekannt. Die Gründe, warum immer wieder das Moos auftritt, sind fast immer dieselben. Es handelt sich hier um Fehler bei der Rasenpflege bzw. schon bei der Rasenanlage. In der Regel beginnt es bei Rasenanlage und endet bei der Pflege. Moose im Rasen sind sehr anpassungsfähige Pflanzen, die sich genau wie die Farne über ihre Sporen ausbreiten.

Die Gründe für das Moos im Rasen

  • Der Boden ist oft zu schwer und verdichtet;
  • Es besteht immer wieder die Gefahr von Staunässe
  • Schlechte Saatmischungen wie zum Beispiel Berliner Tiergarten
  • Zu wenig Licht
  • Zu tiefer Schnitt
  • Zu seltener Schnitt

Durch eine Kombination von verschiedenen Maßnahmen kannst Du das Moos im Rasen relativ schnell verdrängen und mit etwas Glück auch dauerhaft verbannen.

Moosvernichter als Hilfe

Mit Moosvernichtern kannst Du zwar die Symptome beheben, aber nicht die Ursachen. Im Fachmarkt sind immer wieder Produkte im Angebot, die mit dem Wirkstoff Eisen-II-Sulfat arbeiten. Sehr oft sind diese Produkte mit einem Rasendünger kombiniert. Es gibt aber auch Präparate mit Essigsäure. Auch hier wird das Moos verätzt. Ganz neu ist ein Moosvernichter mit dem Quinoclamin als Wirkstoff. Es handelt sich hier um ein Stoffwechselgift. Nach Angaben des Herstellers soll es den Rasen die ganze Saison über moosfrei halten.

Egal für welches Produkt Du dich entscheidest. Das Moos stirbt nach der Anwendung innerhalb von 10 Tagen ab. Die Pärparate mit den Wirkstoffen Eisen-II-Sulfat und Quinoclamin wirken am besten bei feuchtem Wetter. Nutzt du ein Präparat mit Essigsäure, dann muss es möglichst trocken sein. Das Eisen-II-Sulfat musst Du besonders vorsichtig ausbringen, denn auf Steinen verursacht es Rostflecken, die sich nur schwer bis gar nicht mehr entfernen lassen. Idealerweise bringst Du den Moosvernichter immer zusammen mit einem Rasendünger auf. Die Gräser werden hiergleichzeitig gestärkt und auf die folgenden Arbeitsschritte vorbereitet.

Nach ca. 10 Tagen musst Du den Rasen so kurz als möglich mähen und anschließend vertikutieren. Damit entfernst Du das abgestorbene Moos. Beim Vertikutieren musst Du immer in Längs- und in Querrichtung arbeiten.

Rasenboden immer wieder verdichtet

Strapazierst Du den Rasen sehr häufig, dann wird sich die Oberfläche immer wieder verdichten. Dies bedeutet, dass Regenwasser kaum versichern kann. Die Rasenmoose finden hier natürlich die idealen Bedingungen zum Wachsen. Damit du auf Dauer das Problem in den Griff bekommst, solltest Du in jedem Jahr nach dem Vertikutieren groben Bausand auf dem Rasen verteilen. Die Sandschicht kann ruhig so dick sein, dass Du gerade noch die Grasspitzen sehen kannst.

Nach dem Vertikutieren

Wenn du nach der Behandlung mit dem Moosvernichter den Rasen vertikutierst, bleibt meist nur ein kahler Boden übrig. Aus diesem Grund musst Du die Rasenfläche nach dem Vertikutieren flächendeckend mit Nachsaatrasen neu nachsäen. Das Saatgut kannst Du dabei von Hand ausbringen. Anschließend verteilst Du eine dünne Schicht Rasenerde auf der Fläche, damit die Samen nicht so leicht austrocknen. Nach dieser Neuaussaat darfst Du den Rasen erst nach vier bis sechs Wochen wieder mähen. Während dieser Zeit darf der Rasen niemals vollständig austrocknen.

Verwende bei der Aussaat des neuen Rasens niemals ein Billigprodukt wie zum Beispiel die Rasenmischung Berliner Tiergarten. In solchen Saatmischungen sind sehr oft Futtergräser enthalten, die schnell wachsen, aber keinen dichten Wuchs hervorbringen. Die Grasnarbe wird also nicht dicht und Moose können ganz schnell wieder die Oberhand gewinnen.

Probleme mit schattigem Rasen

Liegt der komplette Rasen oder Teile davon im Schatten, dann wirst Du immer Probleme haben. Der Rasen wird nicht richtig dicht und vermoost daher besonders schnell. Sehr oft ist es auch so, dass der Boden unter den Bäumen eher zu trocken als zu feucht ist. Beim Rasenmähen solltest Du hier also nicht tiefer als 5-6 cm mähen.

Neuem Moosbefall vorbeugen

Moos verdrängt den Rasen
Moos verdrängt den Rasen © Matze Heini / pixelio.de

Für einen moosfreien Rasen ist die richtige Pflege das A+O. Während der gesamten Wachstumszeit von März bis November muss der Rasen mindestens einmal pro Woche gemäht werden. Achte darauf, dass er nicht kürzer als 4 cm wird. Sofort im Frühjahr solltest Du den Rasen mit einem Langzeitdünger versorgen. In der Regel wirken diese Produkte zwischen 3 und 6 Monaten, sodass du im Sommer nochmals nachdüngen musst. Hat der Rasen genügend Nährstoffe, dann haben Moose so gut wie keine Chance.