Puffbohnen anbauen

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Dicke Bohnen
Dicke Bohnen © Sabine Rothenbücher / pixelio.de

Die Puffbohne wird auch Saubohne genannt und ist unter den Namen Dicke Bohne den meisten ein Begriff. Die einjährige Pflanze ist krautig und die Bohnen enthalten große Mengen an Nährstoffen. Die Bohnenpflanzen können durchaus 2 Meter hoch werden und ab Mai erfreuen sie den Gärtner mit einer wahren Blütenpracht. Bei den Puffbohnen werden aber nicht die grünen Bohnenschoten geerntet, sondern vielmehr die dicken und nierenförmigen Samen.

 

Der Anbau von Puffbohnen

Puffbohnen sind nicht frostempfindlich und können so in milden Lagen durchaus schon im Februar oder März von Dir ins Freiland gepflanzt werden. Beim Standort solltest Du aber beachten, dass die Puffbohnen einen sonnigen bis halbschattigen Platz bevorzugen. Die Erde sollte tiefgründig sein und es sollte nicht zu Staunässe kommen. Über einen regelmäßigen Niederschlag freut sich die Puffbohne besonders.

Die Vorbereitung des Bodens

Puffbohnen solltest Du auf keinen Fall in Beete bringen, in denen im Vorjahr schon mal Hülsenfrüchte angebaut wurden. Bevor Du die Bohnen in die Erde bringst, musst Du jegliches Unkraut entfernen. Vorhandene Steine oder sonstiges grobes Material ist ebenfalls auszusortieren. Der PH-Wert der Erde sollte nicht unter 6,5 liegen. Den Boden reicherst Du dann zusätzlich mit Gartenkompost oder mit Hornspänen an. Der Boden sollte nach der Bearbeitung möglichst feinkrümelig sein.

Die Aussaat

Sobald kein Bodenfrost mehr herrscht, kannst Du mit der Aussaat beginnen. Die Bohnen werden zuvor einige Stunden in warmem Wasser eingeweicht. Das Beet sollte nicht breiter als 1 m sein. Auf diesem Beet ziehst Du dann Furchen mit einer Tiefe von 6 – 10 cm. Ist der Boden sehr schwer, dann sollten die Furchen nur ca. 3 -4 cm tief sein, denn die Saattiefe entscheidet später über den Ernteerfolg.

Der Pflanzabstand beträgt ca. 10 cm, wobei die Reihen in einem Abstand von 20 cm liegen sollten. Die Keimdauer der Puffbohnen liegt bei 8 – 14 Tagen, wobei die Keimtemperatur durchaus zwischen 5 und 20 Grad schwanken darf.

Nach der Aussaat muss Du reichlich angießen. Der Wasserstrahl sollte jedoch nicht zu scharf sein, denn sonst spülst Du die Bohnen aus der Erde.

Die Pflege bis zur Ernte

Bis zur Reifezeit der Bohnen musst Du regelmäßig und ausreichend wässern, jedoch Staunässe vermeiden. Ab 10 cm Höhe sind die Pflanzen anzuhäufeln. Dies hat den Vorteil, dass die Bohnenpflanzen einen besseren Halt haben. Das Unkraut muss regelmäßig entfernt werden und die Erde sollte immer möglichst locker sein. Die hohen Sorten benötigen eine zusätzliche Stütze. Unbedingt beachten, der Blütenstaub der Bohnenpflanzen ist giftig. Daher immer mit einer Atemschutzmaske arbeiten.

Die Ernte

Abhängig von der Sorte kannst Du ab Juni die Puffbohnen ernten. Verzehrt werden hier aber nicht die grünen Hülsen, die den meisten Menschen auch nicht wirklich bekommen, sondern die Kerne sind hier die Delikatesse.

Große Sortenvielfalt

Bei den Puffbohnen gibt es Sommer- und Winterbohnen. Die bekanntesten Sorten sind

  • Perla
  • Hangdown
  • Dreifache Weiße
  • Alexia
  • Julia
  • Gloria
  • Fanfare
  • Espresso
  • Taifun

Krankheiten und Schädlinge

Kommt es zu Staunässe bei den Puffbohnen, dann tritt zwangsläufig die Wurzelfäule ein.

Die Schokoladenfleckenkrankheit ist eine Infektion, die Du an etwa 5 mm großen Flecken auf den Blättern erkennen kannst. Am Ende stirbt die ganze Pflanze ab. Chemische Bekämpfungsmittel kommen hier nicht in Frage, daher musst Du vorbeugen. Wichtig ist ein luftiger Standort und ein PH-Wert von mindestens 6,5.

Beim Ackerbohnenrost handelt es sich um eine Pilzinfektion, die Du an hellbraunen und später dunkelbraunen Verfärbungen an den Pflanzen erkennst. Sind die Temperaturen anhaltend warm, dann breit sich der Pilz immer weiter aus. Hier kannst Du mit Fungiziden aus dem Fachmarkt gegenwirken.

Zu den tierischen Schädlingen gehören der Ackerbohnenkäfer und die Schwarze Bohnenlaus. Hilfreich ist es hier, wenn Du zwischen die Pflanzen Bohnenkraut oder auch Thymian pflanzt. Die flugunfähigen Läuse kannst Du auch mit einem Wasserstrahl absprühen. Die Pflanzen können auch mehrfach mit einem sogenannten Milchregen – eine Mischung aus 1 Liter Wasser und ½ Liter Milch – besprüht werden.

Inhaltstoffe und Verwendung von Puffbohnen

Dicke Bohnen in der Küche
Dicke Bohnen in der Küche © w.r.wagner / pixelio.de

Die Puffbohnen sind sehr eiweißhaltig. Des Weiteren enthalten sie wichtige Vitamine und einen großen Anteil an Stärke. Puffbohnen wirken so nicht nur sättigend, sondern versorgen den Körper mit allen wichtigen Stoffen.

In vielen Teilen Deutschlands baut man die Puffbohne aber auch als wertvolles Viehfutter an oder nutzt die Pflanzen zur Gründüngung.

Gerade im Rheinland gelten die Puffbohnen mit Speck als eines der beliebtesten Nationalgerichte.