Einfache und effektive Stützmauer Bauanleitung

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Stützmauern sorgen nicht nur für eine paradiesische Landschaftsstruktur in den Gärten, sondern erfreuen sich auch dank ihrer zahlreichen praktischen Eigenschaften immer größerer Beliebtheit.

Wie Sie stabile Stützmauer selber bauen und was Sie bei der Planung, Vorbereitung sowie Durchführung einer ausgereiften Konstruktion in diesem Sinne beachten müssen, erfahren Sie im vorliegenden Beitrag.

Stützmauer: Eine ertragreiche Investition in Ihren Garten

  • Stützmauern dienen als sicherer Halt für Hänge und Gebüsche.
  • Sie sind pflegeleicht und verlangen (wenn überhaupt) nur minimale Wartung.
  • Sie verleihen Ihrem Garten eine natürliche Ästhetik.
  • Sie sind platzsparend, da sie die Einteilung des in Ihrem Garten verfügbaren Platzes in mehrere Abschnitte für unterschiedliche Zwecke ermöglichen.
  • Sie sorgen für eine behagliche Atmosphäre in der Gartenlandschaft.
  • Sie verhindern die Erodierung des Bodens durch Wasser und Wind.
  • Sie speichern Sonnenwärme und fördern die Nährstoff- sowie Wasseraufnahmekapazität des Bodens.
  • Sie bieten Lebensraum für Nützlinge und kleine Tiere.
  • Sie wirken dem ungehinderten Fließen und anschließendem Aufstauen des Wassers entgegen, da sie dessen langsame Abfließen sicherstellen.
  • Sie stützen das Erdreich und verhindern somit dessen Abrutschen.
  • Sie sind langlebig und helfen dabei, Ungleichmäßigkeiten und Höhenunterschiede effektiv zu beheben.

Wesentliche Anforderungen an eine tragfähige Stützmauer

Eine stabile Stützmauer soll u. a. der massiven Erdlast wirkungsvoll entgegenwirken können. Zudem soll sie extremen Witterungsverhältnissen wie bspw. starkem Regen, Sturm und Sickerwasser problemlos standhalten können. Dazu ist ein solides Fundament unabdingbar. Für kleinere Stützmauer reicht ein Fundament aus Schotter, Kies und Sand vollkommen aus, während bei größeren ein frostsicheres Streifenfundament aus Beton die notwendige Grundlage darstellt.

Was Sie bei der Planung und Vorbereitung einer Stützmauer beachten sollten

Für den erfolgreichen Bau und die Langlebigkeit Ihrer Stützmauer sind eine durchdachte Planung, sorgfältige Vorbereitung sowie Präzision bei der Durchführung maßgeblich entscheidend.

Die Auswahl an verschiedenen Stützmauerarten und den hierfür verwendeten Steinsorten ist gigantisch. Um zu verhindern, dass sich der Entscheidungsprozess zu einer qualvollen Angelegenheit entwickelt, sollten Sie zuallererst den primären Zweck des Mauerbaus festlegen. Wozu soll die Stützmauer in erster Linie dienen und welche spezifische Funktion(en) soll diese erfüllen?

Ob die Stützmauer ein Blumenbeet umgeben, eine terrassenförmige Struktur für den Anbau von Pflanzen bieten oder einfach als Stütze für Hänge und Böschungen dienen soll, denken Sie immer daran: Form folgt der Funktion!

Sobald Sie die Frage nach dem Zweck für sich beantwortet haben, lassen sich die Entscheidungen bezüglich folgender Punkte wesentlich leichter treffen:

  • Wo genau in Ihrem Garten wollen Sie die Stützmauer errichten?
  • Wie hoch und breit soll diese werden?
  • Wie teuer soll die Mauer sein?
  • Ist die Errichtung Ihrer geplanten Stützmauer genehmigungspflichtig? Informieren Sie sich im Zweifelsfall in der Bauordnung des jeweiligen Bundeslandes?
  • Wie viel Druck wird die Stützmauer durch das Erdreich ausgesetzt sein?
  • Reicht ein einfaches Schotterfundament aus oder müssen Sie ein Streifenfundament erstellen?
  • Wie soll die Mauer optisch gestaltet werden?
  • Welche Steine eignen sich am besten für den Mauerbau? Während einige ein buntes Gefüge aus unbearbeiteten Natursteinen bevorzugen, setzen andere auf eine symmetrische und harmonische Gesamtstruktur aus Betonsteinen. Aus praktischen Gründen kommen auch Gabionen als lose Steine im Gitterkorb gerne zum Einsatz.
  • Welches und wie viel Baumaterial benötigen Sie?
  • Welche Werkzeuge brauchen Sie?

Die Bauanleitung für Ihre langlebige Stützmauer

Je nachdem, welche Art von Stützmauer Sie in Eigenregie bauen wollen, sollten Sie dabei bestimmte Aspekte berücksichtigen. Folgendes lässt sich bei der Errichtung aller Stützmauerarten definitiv als obligatorisch einstufen:

Ein starkes Fundament, welches wirksam verhindert, dass die Statik der Mauer abstürzt. Dabei sind die Anforderungen, die an die Stabilität des Fundaments gestellt werden, je nach Bauart sehr unterschiedlich.

Die nachfolgende Anleitung eignet sich für den Bau einer klassischen Trockenmauer mit einer Höhe von maximal 120 Zentimetern, die aus aufeinander geschichteten Steinen ohne Mörtel errichtet wird.

Ab einer Höhe von 120 Zentimetern sollten Sie unbedingt einen Experten zu Rate ziehen, da hier weitere notwendige Parameter wie bspw. Drainagerohr, ein frostsicheres Streifenfundament, Vermörtelung usw. entsprechend zu erfüllen sind.

1. Den idealen Ort für den Mauerbau auswählen

Wo soll die Stützmauer stehen und wie soll diese verlaufen? Legen Sie die passende Stelle für den Bau der Stützmauer fest. Zur besseren Orientierung ist es sinnvoll, die betroffene Stelle durch einen Grundriss vom umgebenden Platz abzugrenzen.

Berechnen Sie zudem die Länge, Höhe und Breite der geplanten Mauer genau, um die exakte Menge der benötigten Baumaterialien zu ermitteln. Als Faustregel gilt: Kaufen Sie lieber ca. 20 % mehr Material als Sie laut dem Ergebnis Ihrer Kalkulation zu besorgen haben.

Die wichtigsten Materialien für den Bau einer 120 Zentimeter hohen Trockenmauer umfassen Steine, Sand, Schotter und Kies. Darüber hinaus benötigen Sie einige Werkzeuge wie bspw. Schaufel, Spaten, Schubkarre, Glättkelle, Gummihammer, Wasserwaage, Zollstock, Kehrschaufel und Besen sowie Arbeitshandschuhe.

2. Den Graben für das Fundament ausheben

Die Breite und Höhe des Grabens hängt von der Höhe und dem Gewicht der geplanten Stützmauer ab. Je massiver und schwerwiegender die einzelnen Steine, desto tiefer muss der Graben sein. Zudem sollten Sie den Graben in etwa zweimal so breit ausheben wie die Höhe der einzelnen Steinschichten.

Falls Sie die Stützmauer an einem Hang errichten, ist es ratsam, eine Abstufung in den Graben einzubauen, sodass darauf eine Stützmauer mit mehreren Ebenen erzeugt werden kann. Zum Schluss sollten die Seiten und Oberflächen der einzelnen Stufen verdichtet und glatt gestrichen werden.

3. Den Graben mit einer Schotterschicht ausstatten

Belegen Sie den fertigen Graben bis zu einer Füllhöhe von ca. 20 bis 30 Zentimetern mit Schotter. Breiten Sie als Nächstes die Schotterschicht gleichmäßig in den Graben aus und drücken diese zur Verdichtung fest.

Zu beachten ist dabei, dass die Schotterschicht etwas breiter ausgelegt wird, als die erste Reihe der Mauersteine. Lassen Sie zudem in etwa 30 bis 40 Zentimeter Abstand zwischen dem Fundament der Stützmauer und dem Hang für die Hinterfüllung.

4. Die Schotterschicht mit Sand auffüllen

Der nächste Schritt für den Aufbau eines tragfähigen Fundaments besteht darin, die Schotterschicht bis zu 10 Zentimetern mit Sand aufzufüllen. Die Sandschicht sollten Sie mit einer Schaufel gleichmäßig verteilen, mit einer Glättkelle glätten und sorgfältig drücken.

5. Die Steine nach Größen klassifizieren

Vor allem Natursteine weisen sehr unterschiedliche Größen, Höhen, Breiten und Formen auf. Daher sollten Sie die Steine am besten zuvor mit Blick auf diese Parameter sortieren.

Für die Gewährleistung der notwendigen Stabilität ist es erforderlich, dass Sie für jede Schicht zumindest die gleich hohen Steine auswählen.

Reservieren Sie die größten Steine mit möglichst flachen Oberflächen für die erste Steinreihe, da das gesamte Gewicht des Mauerwerks darauf lastet.

6. Das Fundament mit der ersten Steinreihe belegen

Nun ist es soweit, dass Sie Ihrer Stützmauer die gewünschte Struktur verleihen können. Arrangieren Sie die Steine, die Sie für die unterste Reihe auserkoren haben, dicht nebeneinander und bedecken Sie die Fugen und kleinen Hohlräume zwischen den Steinen mit Sand und Kies. Zwischen größeren Fugen können Sie auch Steinchen platzieren. Anschließend klopfen Sie die Steine mit einem Gummihammer ein, sodass diese stabil auf dem Fundament sitzen.

Füllen Sie den vorgesehen Leerraum im Graben zwischen der Stützmauer und dem Hang dicht mit Sand und Kies auf. Achten Sie darauf, alle vorhandenen Löcher vollständig zu stopfen.

Bei lehmigen Böden sollten Sie zusätzlich eine Drainage hinter der ersten Steinschicht installieren, um die ungehinderte Abwärtsbewegung des Regen- und Sickerwassers sicherzustellen.

7. Die restlichen Steinreihen anmontieren

Sobald die unterste Steinschicht sitzt, können Sie mit der Bau der nächsten Reihen fortführen. Ordnen Sie dazu die ausgewählten Steine eng nebeneinander an und befüllen Sie die Fugen mit Sand, Kies und Bruchsteinen. Klopfen Sie die Steine erneut solange fest, bis alle Löcher weitestgehend bedeckt sind.

Gehen Sie mit den darauffolgenden Steinreihen auf die gleiche Weise vor und vergessen Sie nicht, bei jeder Reihe die Hinterfüllung aus Sand und Kies anzubringen.

Während der Auf- und Aneinanderreihung der Steine sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Schwerpunkt der Mauer auf den Hang verlagert wird, indem Sie die einzelnen Steinreihen etwas zum Hang geneigt stapeln.

Bedenken Sie auch, dass die horizontalen Zwischenräume der Steinschichten sauber bleiben und keine Steine oder sonstige Verschmutzungen dazwischen geraten.

Unebenheiten der Steinoberflächen können dadurch ausgeglichen werden, dass Sie kleine Bruchsteine unter solche Steine platzieren.

Des Weiteren sollten Sie nach jeder zweiten Steinreihe je einen großen Binderstein positionieren. Dieser ragt bis zum Erdreich am Hang und erfüllt eine Ankerfunktion für die Statik der Mauer.

8. Die Stützmauer mit der letzten Reihe abschließen

Für die letzte Reihe verwenden Sie die flachsten Steine, mit denen Sie auch die Hinterfüllung bedecken. Im Gegensatz zu den vorherigen Reihen wird diese Reihe ausschließlich mit Erde hinterfüllt und versiegelt.

Fragen und Antworten

Wie lange halten Stützmauern?

Stützmauern haben in der Regel eine Lebensdauer von etwa 20 Jahren, müssen aber möglicherweise nach 10 Jahren ersetzt werden. Die Lebensdauer von Stützmauern hängt davon ab, wie gut sie gebaut wurden und ob sie ordnungsgemäß gewartet werden.

Wie hoch sollte eine Stützmauer sein?

Eine Stützmauer sollte mindestens 30 cm hoch sein. Die Höhe einer Stützmauer hängt von mehreren Faktoren ab, z.B. davon, wie viel Gewicht sie tragen muss, aus welcher Art von Boden sie besteht und ob die Mauer ober- oder unterirdisch sein soll. Wenn Sie eine Stützmauer aus ästhetischen Gründen errichten wollen, brauchen Sie sich über die Höhe keine großen Gedanken zu machen. Wenn Sie jedoch eine Mauer zum Schutz vor Erosion bauen, sollten Sie darauf achten, dass sie mindestens 30 cm hoch ist, um zu verhindern, dass Wasser in den Boden unter der Mauer eindringt.

Wie teuer ist der Bau einer Stützmauer?

Eine Stützmauer kostet etwa 1.300 Euro für ein kleines Projekt und bis zu 10 000 Euro für ein großes Projekt. Die Kosten hängen davon ab, wie hoch die Mauer gebaut werden muss und ob sie schweren Lasten standhalten muss. Stützmauern werden in der Regel aus Betonblöcken oder Gussbeton hergestellt.

Ist für den Bau einer Stützmauer eine Genehmigung erforderlich?

Für den Bau einer Stützmauer, die in der Regel aus Betonblöcken errichtet wird, ist eine Genehmigung erforderlich. Die Genehmigungen erhalten Sie in der Regel bei Ihrer örtlichen Behörde.

Wie lange dauert es, eine Stützmauer zu bauen?

Der Bau einer Stützmauer dauert etwa zwei Wochen. Der erste Schritt besteht darin, den Bereich auszuheben, in dem Sie die Mauer errichten wollen. Als Nächstes gießen Sie Beton in das Loch und ebnen die obere Fläche ein. Sobald der Beton 24 Stunden ausgehärtet ist, können Sie damit beginnen, die Steine auf die Oberfläche zu setzen. Zum Schluss gießen Sie Mörtel zwischen die einzelnen Steine.

Welche Art von Stützmauern soll ich bauen?

Eine Stützmauer ist ein Bauwerk, das um ein Grundstück herum errichtet wird, um Erosion durch abfließendes Wasser zu verhindern. Stützmauern werden in der Regel aus Betonblöcken, Ziegeln, Stein oder anderen Materialien hergestellt. Es kann sich um permanente oder temporäre Strukturen handeln. Dauerhafte Strukturen werden in der Regel für kleine Projekte verwendet, während temporäre Strukturen häufig für größere Projekte eingesetzt werden.

Welches Material soll ich für die Aufschüttung der Stützmauer verwenden?

Das beste Material für die Verfüllung der Stützmauern ist Beton. Beton hat eine hohe Druckfestigkeit, sodass er schweren Lasten standhalten kann. Achten Sie bei der Auswahl der Zementmischung jedoch darauf, dass sie stark genug ist, um das Gewicht der Mauer zu tragen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Stützmauer und einem Stützzaun?

Eine Stützmauer ist ein Bauwerk, das verhindern soll, dass Bodenerosion das Land abträgt. Stützmauern werden häufig aus aufeinander gestapelten Betonblöcken errichtet. Ein Stützzaun ist eine Barriere, die Tiere daran hindert, in bestimmte Bereiche einzudringen. Die Zäune bestehen in der Regel aus Holzbrettern, Metallstäben oder anderen Materialien.