Den Rasen richtig lüften

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Vertikutieren und lüften
Vertikutieren und lüften © Andreas Kern / pixelio.de

Das Lüften des Rasens wird in der Fachsprache auch als aerifizieren bezeichnet. Als Gartenbesitzer hast du dir im Frühjahr wahrscheinlich auch schon die Frage gestellt, ob es mit dem Vertikutieren für Deinen Rasen nicht getan ist. Leider reicht das Vertikutieren häufig nicht aus, denn dabei wird nur die Oberfläche des Rasens belüftet. Die Probleme mit dem Rasen sitzen oftmals aber deutlich tiefer. Es gilt hier anzusetzen, um das Problem mit einem schlechten Rasenwachstum wirklich zu bekämpfen. Nachfolgend möchten wir Dir zeigen, wie Du beim Aerifizieren des Rasens vorgehst.

Die Grundlagen und Wissenswertes

Gerade nach den langen Wintermonaten bietet so mancher Rasen kein besonders schöner Anblick. Es haben Moos und Unkräuter festgesetzt und das Vertikutieren hat nicht wirklich Abhilfe geschaffen. Es ist jetzt wichtig, dass Du die Erde weiter unten auch belüftest. Beim Aerifizieren wird der Boden bis in die Tiefe aufgelockert, sodass Luft, Wasser und Nährstoffe wirklich bis an die Wurzeln gelangen können.

Die Verkrautung des Rasens wird oft auch durch chemische Unkrautvernichter verstärkt, denn durch diese Produkte werden die Rasenwurzeln geschwächt und haben nicht mehr genügend Kraft um sich gegen die Ansiedlung von Moos und Unkraut durchzusetzen. Du erreichst mit den chemischen Mitteln eigentlich genau das Gegenteil von dem, was Du erreichen willst. Mit dem Lüften des Rasens kannst Du die Bodenstruktur stärken, die Rasenwurzeln kräftigen und letztendlich wird der Einsatz von Unkrautvernichtern überflüssig.

Du solltest also immer das aerifizieren und das Vertikutieren kombinieren. Der ideale Zeitpunkt für das Vertikutieren liegt von Anfang bis Mitte Mai, bevor also die Vegetationsperiode richtig einsetzt. Bei besonders hartnäckigen Fällen kannst Du die Methode auch nochmals im Herbst wiederholen.

Wie aerifizieren?

Profis schätzen hier den Einsatz von Hohl-Spoons, also hohlen Dornen, die etwa 7 cm tief in den Boden gestochen werden. Es handelt sich hierbei um ein Gerät, das immer wieder in den Boden gestochen werden muss. Du ahnst es sicherlich schon, dass diese Methode nur für kleinere Rasenstücke wirklich gut geeignet ist, denn der Kraftaufwand ist schon enorm. Für größere Flächen empfiehlt sich der Einsatz von einem elektrischen Gerät, das man sich auch im Fachhandel leihen kann.

Das aerifizieren mit einem Aerator mit festen Spoons funktioniert genau wie ein Gerät mit hohlen Spoons. Die Spoons sind bei dem Aerator an einem rotierenden Rad befestigt. Das hat den Vorteil, dass die Spoons nicht jedes mal neu eingestochen werden müssen. Profis schätzen diese Geräte allerdings nicht so sehr. Dennoch wird auch hier bis tief in den Boden ein Loch gestochen, was wiederum die Tätigkeit von Bodenlebewesen anregt. Dadurch wird es den Wurzeln ermöglicht, die Nährstoffe besser aufzunehmen.

Zusätzliche Tipps

Hast Du nur eine kleine Rasenfläche, dann musst Du Dir nicht unbedingt einen Aerator zulegen. Es reicht oft schon, wenn Du mit einer Grabgabel in regelmäßigen Abständen in den Boden stichst. Bei größeren Flächen ist dies natürlich sehr aufwendig. Daher solltest Du über den Kauf bzw. das Mieten eines solchen Gerätes nachdenken.

Willst Du einen kräftigen Rasen mit einem satten Grün haben, dann ist das aerifizieren unbedingt notwendig. Die beste Zeit den Rasen zu aerifizieren liegt zwischen den Monaten Mai bis September, denn dann ist die Rasenentwicklung im vollen Gang. Je nach Beanspruchung des Rasens kannst Du einmal im Monat aerifizieren, um dadurch ein optimales Wachstum zu gewährleisten. Die Eindringtiefe der Stacheln sollte mindestens 5 cm betragen.

Eine preiswerte Lösung für das Aerifizieren sind auch sogenannte Rasenlüfterschuhe, die einfach unter die eigenen Schuhe geschnallt werden. Die Zinken sind hier ca. 10 – 13 cm lang. Solche Schuhe kosten um die 10 Euro.