Lilienhähnchen erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Lilienhähnchen
Lilienhähnchen © Peter Freitag / pixelio.de

Wenn Du Lilien in Deinem Garten hast, dann ist das Lilienhähnchen meist auch nicht weit entfernt. Beim Lilienhähnchen handelt es sich um einen 6 – 8 mm großen Schädling, der auf der einen Seite runde Fraßlöcher an den Blüten und Blättern und auf der anderen Seite seinen schleimigen gelb-grauen Larven hinterlässt. Die Larven werden dann im späten Frühjahr aktiv. Du kannst den ungebetenen Gast sehr schnell identifizieren, denn durch das rote Halsschild ist der Schädling nahezu unverwechselbar. Auf den ersten Blick mag der Schädling sogar recht ansprechend aussehen, wenn Du aber an die Schäden denkst, wird sich Deine Meinung hierzu schnell ändern. Von den Lilien bleiben nach einem Befall mit dem Lilienhähnchen oftmals nur die Stängel noch stehen. Das Lilienhähnchen macht auch vor Maiglöckchen und der imposanten Kaiserkrone nicht Halt.

Der Feind der Lilien

Du hast voller Stolz Lilien in Deinem Garten gepflanzt und sie zeigen auch schon ihre ersten Knospen. Plötzlich verfaulen die Lilien Stück für Stück. Die Pflanzen sind mit größter Wahrscheinlichkeit vom Lilienhähnchen befallen. Beim genauen Betrachten kannst Du auch deren Fraßspuren an den Knospen und an den Blättern feststellen. Bei der Inspektion der Lilien wird Dir dann auch das feuerrote Lilienhähnchen auffallen. Die Weibchen legen ihre Eier auf die Blattunterseiten ab, wo sich dann die Larven von dem Blattgewebe der Lilien ernähren. Aus diesem Grund solltest Du regelmäßig ab Mai die Blattunterseiten der Lilien nach Larven absuchen. Dies gilt besonders für die bodennahen Blätter. Die unbeweglichen roten Larven sind dabei schwer zu erkennen, denn sie tarnen sich, indem sie sich mit Kot bedecken.

Kurz nach der Winterpause, sehr oft im April beginnen die Lilienhähnchen mit dem massiven Fraß an den Pflanzen. In dieser Zeit findet dann auch die Paarung statt. Ein Weibchen kann im Laufe ihres Lebens ca. 200 – 300 Eier ablegen, die sich alle zu Larven ausbilden.

Die wirksamste Bekämpfung des Lilienhähnchens

Die umweltfreundlichste und zugleich auch wirksamste Bekämpfung des Lilienhähnchens und deren Larven ist das Absammeln mit der Hand. Hier ist aber Vorsicht geboten, denn wenn Du Dich den Käfern mit den Fingern näherst, lassen sie sich von den Blättern fallen und landen dann mit dem rücken auf dem Gartenboden. Der schwarze Bauch lässt Dich dann die Lilienhähnchen nur schwer erkennen. Daher solltest Du das Absammeln der Lilienhähnchen in die frühen Morgenstunden verlegen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Schädlinge noch relativ unbeweglich. Am besten nimmst Du zum Absammeln eine zum Trichter geformte Zeitschrift. Unter frei stehenden Pflanzen kannst Du auch ein Netz auslegen und hier die Käfer und Larven gezielt draufschütteln. Du kannst auch die befallenen Pflanzen mit einem kräftigen Wasserstrahl absprühen. Die Larven sind nicht in der Lage wieder auf die Pflanzen zu kriechen und verenden am Boden. Bei einem sehr starken Befall kannst Du auch das Insektizid Schädlingsfrei Parexan oder Spruzit zum Einsatz bringen.

Lilienhähnchen mit Hausmitteln bekämpfen

Gehörst Du zu den Kaffeetrinkern und hast Lilienhähnchen in Deinem Garten, dann ist dies hier eine mögliche Lösung für Dich. Streue den Kaffeesatz relativ dicht um die Lilien. Lilienhähnchen mögen dies nicht sonderlich. Und wenn es nicht von Erfolg gekrönt ist, dann hast Du zumindest Deinen Lilien eine extra Portion Dünger gegönnt.

Du kannst aber auch Gesteinsmehl an den Blattunterseiten der Lilien aufbringen. Dies verhindert dann die Ablage der eier und Du beugst damit einer weiteren Population vor.

Woher hat das Lilienhähnchen seinen Namen?

Lilienhähnchen bei der Paarung
Lilienhähnchen bei der Paarung © SueSchi / pixelio.de

Das Lilienhähnchen gehört genau wie das Zwiebelhähnchen zu den Käfern, die beim Zerdrücken in der Hand, krähen wie ein echter Hahn.