Ameisenplage im Garten erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 16. August 2023 von Selda Bekar

Ameisen
Ameisen beim Blattlausmelken © Daniela Anders / pixelio.de

Eigentlich sind Ameisen sehr nützliche Tiere. Sie der Natur haben sie die Aufgabe einer Gesundheitspolizei. Leider haben die Ameisen aber auch ein paar Eigenschaften, die so manchem Hobbygärtner das Leben schwer machen. Wir haben ein Tipps für Dich, wie du gegen die Ameisen vorgehen kannst, ohne sie wirklich zu schädigen.

 

 

 

Nützliche Tiere – Ameisen

Vielfach werden Ameisen als Schädlinge bezeichnet, dies ist aber grundsätzlich falsch. Ameisen sind effektive Schädlingsvertilger. Ein Ameisenvolk kann pro Tag bis zu 100.000 Schädlinge vertilgen. Zum Speiseplan der Ameisen gehören Falterraupen und Blattkäferlarven.

Nützling oder Lästling?

Aus gärtnerischer Sicht haben Ameisen auch etliche schlechte Angewohnheiten. So schützen Sie Blattläusen vor deren Fressfeinde. Ameisen ernähren sich dabei von den zuckerhaltigen Ausscheidungen der Blattläuse. Am Liebsten verbergen sich Ameisen unter sonnigen Terrassen, die sich im Frühling besonders schnell aufheizen. Es kommt ab und zu mal vor, dass Ameisen sich auch über reife Früchte hermachen – dies ist aber äußerst selten.

Ameisenarten im Garten

Im Garten finden wir in der Regel zwei Ameisenarten: die schwarze Wegameise und die gelbe Wegameise. Am häufigsten kommt dabei die schwarze Art vor, sodass wir sie auch als Gartenameise bezeichnen.

Ein Staat von Gartenameisen besteht aus ca. 500 Arbeiterinnen, die eine Größe von 3-5 mm haben. Sie ernähren sich vorwiegend von Honigtau der Blattläuse, von Schildläusen, Blattflöhen und Zikaden. Die Ameisen sind sehr anpassungsfähig und bauen ihre Nester bevorzugt unter Pflasterflächen. Gelegentlich kommt es vor, dass Ameisen auch ins Haus eindringen.

Die gelbe Wegameise ist mit 2 – 4 mm deutlich kleiner. Ihr Nest findet man häufig unter Rasenflächen, wobei sie hier auch Erdhügel in Größe eines Maulwurfhügels aufschütten kann. Diese Hügel erkennt man erst auf den zweiten Blick, da sie mit Gras bewachsen sind. Diese Ameise hält sich ausschließlich in den unterirdischen Wurzelkolonien auf. Der Staat der gelben Wegameise wird oft von mehreren Königen gegründet. Später bekämpfen sich die Königinnen so lange, bis nur noch eine übrig bleibt.

Ein Ameisennest umsiedeln

Werden die Ameisen in Deinem Garten langsam lästig, dann kannst Du die Tiere einfach umsiedeln, ohne sie gleich zutöten. Dazu gehst Du folgendermaßen vor. Du stellst einen Blumentopf, den Du mit Holzwolle füllst mit der Öffnung nach unten auf die Ameisenstraße, und wartest. Die Ameisen beginnen nun ihr Nest, in den Blumentopf umzusiedeln. Du erkennst das daran, dass sie ihre Puppen in den neuen Bau bringen. Ist der Umzug abgeschlossen, dann hebst Du den Topf mit einer Schaufel an und versetzt ihn mindestens 30 m vom alten Bau entfernt.

Ameisen vertreiben

Willst Du Ameisen von Deinem Haus fernhalten, dann solltest du auf Terrassen, die mit Pflastersand aufgefüllt sind, verzichten. Verwende stattdessen lieber Basaltsplitt. Du kannst die fugen der Terrasse aber auch mit Pflasterfugenmörtel abdichten. Es gibt hier tolle Mittel, die ameisen- und unkrautdicht sind, aber Regenwasser durchlassen.

Ameisen mit Hausmitteln bekämpfen

Ameisen im Haus
Kein gern gesehener Gast – die Ameise © dinotrade Ltd. (C.Dittler) / pixelio.de

Es gibt zahlreiche Hausmittel, mit denen Du die ameisen bekämpfen kannst. Dazu zählen Lavendelblüten, Zimt, Gewürznelken, Zitronenschalen oder auch Chilipulver, das du auf die Ameisenstraßen verteilst. Als natürliche Barriere haben sich auch Kreide und Gartenkalk bewährt. Gerade bei Hausgängen kannst Du eine dünne Linie Gartenkalk ausstreuen und zusätzlich eine Linie mit Kreide ziehen. Die Ameisen werden diese alkalische Barriere nicht überqueren.

Zur direkten Bekämpfung kannst du auch etwas abgestandenes Bier mit einem Löffel Honig vermischen. Diese Mischung gibst du in eine flache Schale und platzierst es auf einer Ameisenstraße. Der Geruch lockt die Ameisen an. Sie fallen in die Flüssigkeit und ertrinken. Oftmals wird auch Backpulver empfohlen, doch die Wirkung ist hier umstritten.