Apfelwickler erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Schädlinge
Schädlinge an Obstbäumen © Falk Blümel / pixelio.de

Der Apfelwickler ist einer der größten Obstschädlinge in Europa und gehört zur Ordnung der Schmetterlinge. Vermehrt findet man ihn an Apfel- und Birnbäumen, aber auch Kirsch, – Pflaumen, – Pfirsich- und Walnussbäume können von ihm befallen werden. Beim Apfelwickler handelt es sich um einen Nachtfalter. Er hält sich tagsüber mit zusammengefalteten Flügeln an der Baumrinde auf und ist somit nahezu unscheinbar. Abends wird er dann aktiv.

 

Der Apfelwickler

Der Apfelwickler ist etwa 1 cm lang und von grau-brauner Färbung. Die Flügelspannweite beträgt hierbei ca. 2 cm. Es ist nicht der Apfelwickler, der die Ernte vernichtet, sondern vielmehr seine Larven. In den Monaten Mai und Juni legen die Weibchen während sie in der Abenddämmerung herum fliegen ihre Eier auf den jungen Früchten ab. Nach rund 15 tagen schlüpfen dann die Larven und bohren sich in das Innere der Frucht. In etwa 3-4 Wochen sind diese Larven vollkommen ausgewachsen – haben aber auch die Frucht in dieser Zeit vollständig vernichtet. In verpuppter Form überwintern die Larven am Baum und sind an der Baumrinde mehr oder weniger unscheinbar. Das Schadbild an den Früchten kannst Du sehr gut an vielen kleinen Bohrlöchern in der Obstschale erkennen.

Die biologische Bekämpfung des Apfelwicklers

Dem Apfelwickler kannst Du nur vorbeugen, indem Du die Bäume regelmäßig auf Befall kontrollierst. Im zeitigen Frühjahr solltest Du dann kräftig an den Bäumen schütteln, sodass eventuell vorhandene Kokons abfallen. Lege dazu ein Tuch unter den Baum, damit Du die Kokons dann aufsammeln und vernichten kannst. Sind die Bäume schon älter, dann empfiehlt sich ein Abbürsten der Rinde. Dazu gibt es im Fachhandel spezielle Rindenbürsten, die den Baum nicht beschädigen, aber die Kokons an das Tageslicht befördern.

Entdeckst Du befallene Früchte, dann solltest Du diese schnell entfernen, denn sonst ziehen sich die Schädlinge wieder auf den Baum zurück und richten weiteren Schaden an. Viele Hobbygärtner setzen ab ende Juni auf einen Fanggürtel aus Wellpappe, den sie um den Baum legen. Die Wellpappe gaukelt den Schädlingen einen Unterschlupf vor. Nach einiger zeit kannst Du die Wellpappe mitsamt den Schädlingen vom Baum entfernen und vernichten.

Es gibt aber auch spezielle Obstmadenfallen. Diese sind mit Lockstoffen versehen. Abhilfe schafft hier auch eine Lockstofffalle. Solch eine Falle orientiert sich an dem Paarungsverhalten der Schädlinge und simuliert die Duftstoffe, die ein Weibchen aussendet. Die Männchen folgen den Duftstoffen und landen in der Schachtel mit Klebstoff.

Im Gartenfachmarkt kannst Du auch Raupenleimringe kaufen, die ab einer Temperatur von 10 Grad an den Stämmen der Bäume angebracht werden. Dadurch wird das Erreichen der jungen Triebe und der Früchte verhindert.

Wermutjauche hat sich als natürliches Spritzmittel beim Apfelwickler bewährt. Dafür setzt Du 300 g frische Wermutblätter oder 30 g getrocknete Blätter in 10 Liter Regenwasser an. Nach rund 2 Wochen ist die Jauche vergärt und kann unverdünnt genutzt werden.

Es gibt gegen den Apfelwickler auch natürliche Fressfeinde. Dazu gehören die Schlupfwespen und die Ohrwürmer. Apfelwickler sind aber auch eine beliebte Nahrungsquelle für Vögel. Gestalte Deinen Garten also einladend für Vögel, indem Du Nistkästen und Vogelhäuser aufstellst.

Die chemische Bekämpfung des Apfelwicklers

Im Handel findest Du zahlreiche chemische Mittel zur Bekämpfung des Apfelwicklers. Hierbei werden in der Regel die Raupen oder auch die Maden des Apfelwicklers bekämpft.