Johannisbeeren richtig pflanzen, gießen, düngen und Schädlinge

Aktualisiert am 16. August 2023 von Selda Bekar

Johannisbeeren
Frisch gepflückte Johannisbeeren © Maja Dumat / pixelio.de

Im Volksmund sind Johannisbeeren unter zahlreichen Namen bekannt. Aber egal wie man die Johannisbeeren auch nennen mag – eins ist sicher , die Johannisbeeren sind auch wegen ihres hohen Vitamin C Gehaltes sehr beliebt. Als Beerensträucher sind die Beeren im Garten sehr beliebt, denn sie sind nicht nur schmackhaft, sondern lassen sich auch leicht kultivieren.

 

 

Die unterschiedlichen Sorten der Johannisbeeren

Die Sorten der Beeren unterscheiden sich nicht nur in der Farbe und im Geschmack – sie besitzen auch jede für sich andere Ansprüche an den Schnitt der Pflanzen.

Rote Johannisbeeren: Die saftigen roten Beeren schmecken aromatisch und haben einen hohen Säuregehalt.

Schwarze Johannisbeeren: Die Beeren sind blauschwarz und herb im Geschmack.

Weiße Johannisbeeren: Die Beeren haben hier eine gelbliche Färbung und sind besonders mild im Geschmack.

Johannisbeeren pflanzen – der richtige Standort und die beste Pflanzzeit

Die Johannisbeeren bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der windgeschützt sein sollte. Obwohl die Pflanze keinen besonderen Anspruch an den Boden stellt, ist für das optimale Wachstum ein neutraler bis schwach saurer Boden ideal. Wenn der Boden dann noch humusreich ist und keine Staunässe zulässt, hast Du den perfekten Platz für Deine Johannisbeeren gefunden. Am besten reicherst Du den Boden regelmäßig mit Kompost an, denn so unterstützt Du nicht nur die Entwicklung der Pflanze, sondern schützt sie vor einer all zu schnellen Austrocknung.

Sofern die Johannisbeeren Pflanzen noch nicht ausgetrieben haben, kannst Du sie von Oktober bis Mitte April pflanzen. Pflanzt Du die Johannisbeeren als Hecke an, dann solltest Du einen Pflanzabstand von 50 cm einhalten. Bei der Buschkultur muss ein Abstand von 2 m eingeplant werden. Nachdem Du die Pflanzen eingesetzt hast, benötigen sie eine gewisse Zeit, um richtig festzuwurzeln. Daher müssen vorhandene Triebe auf ca. 1/3 eingekürzt werden. Möchtest Du die Johannisbeeren als Hochstamm, oder auch als Hecke pflanzen, dann sind Stützstäbe empfehlenswert, denn diese sorgen für einen geraden Wuchs nach oben.

Das Gießen und Düngen

Die Johannisbeeren musst Du regelmäßig gießen, dabei aber darauf achten, dass keine Staunässe entsteht, denn dies würde zum Faulen der Wurzeln führen.

Damit die Johannisbeeren mit den richtigen Nährstoffen versorgt sind, musst Du das Erdreich öfter mit Kompost anreichern und auch immer wieder auflockern.

Das Schneiden der Johannisbeeren

Die Johannisbeeren sind mehrjährig und müssen regelmäßig ausgedünnt werden. Dies geschieht immer direkt nach dem Abernten der Beeren. Würdest Du die Johannisbeeren nicht schneiden, dann sinkt Dein Ertrag jedes Jahr etwas mehr. Beim richtigen Schnitt kannst Du pro Jahr und pro Pflanze mit einem Ertrag von bis zu 12 kg rechnen.

Der erste wichtige Schnitt erfolgt direkt nach dem Setzen der Pflanzen. Damit die Pflanzen gut anwurzeln, müssen alle Triebe bis auf 1/3 eingekürzt werden. Bei den roten und weißen Sorten werden immer zwei bis drei der älteren Haupttriebe entfernt, denn ab dem 4. Jahr bilden sich hier so gut wie keine Beeren mehr. Abgesägt werden diese Triebe immer direkt über dem Boden. Die ein- zweijährigen Triebe werden dadurch gefördert, denn sie tragen im kommenden Jahr die Hauptfrüchte. Abgestorbene und Kranke sind natürlich ebenfalls zu entfernen. So wird die Pflanze animiert neue Triebe zu bilden.

Bei der Schwarzen Johannisbeere wird direkt nach dem Einpflanzen der Trieb auf 5 – 6 Knospen radikal gekürzt. Bei den schwarzen Beeren sind die einjährigen Triebe die ertragsreichsten und dürfen daher nie radikal gekürzt werden. Im 3. Jahr werden dann alle Haupttriebe komplett entfernt.

Das Überwintern

Johannisbeeren sind mehrjährig und benötigen keinen besonderen Winterschutz.

Krankheiten und Schädlinge

Sollte der Ertrag der Johannisbeeren kontinuierlich sinken, dann kann dies an der Johannisbeergallmilbe liegen. Durch diese wird ein Virus übertragen, der die pflanze auf lange Sicht unfruchtbar macht. Du erkennst den Befall an einem schwachen Austrieb. Die Knospen wirken geschwollen und verfärben sich ab Juni braun. Bekämpfen kannst Du diesen Befall nur durch das Entfernen der befallenen Knospen und Triebe.

Sind die Blätter hingegen blasenförmig aufgewölbt, kann dies an der Johannisbeerblasenlaus liegen. Bei den weißen und schwarzen Beeren werden die Blätter gelb und bei den roten Sorten wird das Laub rötlich. Hier helfen chemische Mittel oder die natürlichen Feinde der Marienkäfer und die Schwebfliege.

Der Johannisbeerglasflügler und die Stachelbeerwespen erkennst Du an einem schlechten Wachstum der Pflanzen. Hier hilft nur das entfernen der Insekten und ein radikaler Rückschnitt.

Ein filzartiger Belag auf den Triebspitzen und auf en Blättern deutet auf den Amerikanischen Stachelbeermehltau hin. Dieser Pilz wird durch schwülwarmes Wetter gefördert, durch eine Überdüngung mit Stickstoff und durch zu eng stehende Pflanzen. Eine direkte Hilfe gibt es bei einem konkreten Befall leider nicht.

Inhaltsstoffe und Verwendung der Johannisbeeren

Johannisbeeren gelten als wahre Vitamin-C Bombe, wobei die schwarzen Sorten als besonders gesund gelten. Weitere Inhaltsstoffe sind Vitamin E, Kalzium, Kalium, Magnesium und viele Ballaststoffe. In 100 gramm der Früchte stecken dagegen nur 40 Kcal.

Johannisbeerkuchen
Leckere Johannisbeertorte © loewyne / pixelio.de

Frisch vom Strauch schmecken die Beeren herb-säuerlich. Sie lassen sich aber vielseitig in der Küche verwenden. Egal ob zum Backen oder Kochen. Aus den schwarzen beeren lässt sich ein Cassislikör und aus den roten beeren die Cumberlandsoße herstellen.

Um die Beeren leichter von den Rispen zu lösen, kannst Du diese mit einer Gabel abstreifen.