Richtig düngen – Naturdünger vs. Kunstdünger

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Beim Dünger im Garten scheiden sich ja meistens die Geister. Die einen schwören auf den Naturdünger und andere wiederum nutzen nur den Kunstdünger in ihrem Garten, weil sie davon überzeugt sind, dass nur so die Pflanzen perfekt wachsen und gedeihen. Damit Du Dir hierzu eine eigene Meinung bilden kannst, haben wir einmal die Vorteile und Nachteile der beiden Methoden gegenübergestellt. Als Erstes muss man sich natürlich die Frage stellen, was ist Kunstdünger und was ist Naturdünger, denn da sind sich schon die Hobbygärtner nicht wirklich einig.

Der Naturdünger

Naturdünger
Bekanntes Bild – Bauer mit Naturdünger © Michael Mertes / pixelio.de

Zu den Naturdüngern gehören der Kompost und die verschiedenen Jauchen, wie zum Beispiel die Brennnesseljauche oder die Jauche aus Beinwell. In der Regel werden alle Jauchen mit Regenwasser angesetzt und müssen nach etwa 10 Tagen abgeseiht werden. Diese Jauchen kannst Du entweder verdünnt oder in voller Stärke ausbringen – je nachdem was Du erreichen möchtest. Zu den Naturdüngern gehören aber auch der Kuh-, Pferde- und Schafsmist, der natürlich gut abgelagert sein muss und dann vorsichtig dosiert zum Einsatz kommt. Weitere Naturdünger, die Du im Handel bekommen kannst, sind Blut-, Horn- und Knochenmehl. Diese Dünger sind aber seit den Tierhaltungskrisen sehr umstritten und sollten daher mit Bedacht eingesetzt werden. Ähnlich verhält es sich bei Guano oder bei der bekannten Gründüngung. Sämtliche Naturdünger haben aber eines gemeinsam – sie bilden im Boden den wichtigen Humus, der zur langfristigen Bodenverbesserung beiträgt. Ideal ist daher natürlich, wenn Du zum Düngen immer Humus zur Hand hast.

Der Kunstdünger (mineralischer Dünger)

Kunstdünger wird immer industriell hergestellt. Einige seiner Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Phosphor oder auch Kalium kommen in der Natur in fast jedem Boden vor. Aus diesem Grund sind immer wieder einige Hobbygärtner der Meinung, dass es sich hier nicht um einen Kunstdünger handeln kann. Ein wichtiges Merkmal für den Kunstdünger ist, dass dieser keinen Humus bildet. In der Regel steht der Kunstdünger den Pflanzen umgehend zur Verfügung. Er ist als Volldünger oder auch in Komponenten erhältlich. Hier solltest Du also wissen, welche Nährstoffe, Du Deinem Boden zuführen möchtest. Zu den Hauptbestandteilen eines Kunstdüngers zählen Phosphor, Kalium, Kalk, Stickstoff und auch Magnesium. All diese Bestandteile kommen auch in einem Naturdünger vor. Nur verhält es sich hier so, dass die Nährstoffe in unterschiedlichen Konzentrationen zur Verfügung stehen.

Vorsicht bei Kunstdünger

Der Boden im Garten benötigt in erster Linie Phosphor, Kalium und Stickstoff als Hauptnährstoffe. Diese müssen dem Boden immer und immer wieder zugeführt werden. In der Regel geschieht dies durch Phosphorsalze. Da es bekannt ist, dass sich diese Phosphate gerne an andere Schwermetalle binden, wie zum Beispiel Uran, haben wir schon eines der wichtigsten Argumente gegen Kunstdünger. Viele Kunstdünger enthalten immense mengen an Uran. Uran verbinden die meisten Menschen natürlich in erster Linie mit radioaktiver Strahlung und dies kann nicht gesund sein – sagt uns zumindest der Menschenverstand. Bisher wurde die toxische Gefahr von den Kunstdüngern noch nicht in Betracht gezogen. Bekannt ist aber, dass sich Schwermetalle an den Knochen der Menschen anreichern und dort zu Krankheiten führen können. Denken wir hier nur an die Erkrankungen Krebs, Störungen der Leber und Niere oder auch im schlimmsten Fall an die Erbgutveränderungen. Möchte man jetzt noch einen Slat essen, der mit Schwermetallen gedüngt wurde?

Was ist an Naturdünger anders?

guter Gartendünger
guter Gartendünger © M. Großmann / pixelio.de

Der Naturdünger besteht meist aus den Abfallprodukten von Bodenlebewesen. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Würmer durch Fressen und ihren Ausscheidungen Humus produzieren. Dieser Humus ist frei von belasteten Stoffen wie Uran. Stattdessen enthält dieser Humus Nährstoffe, die den Pflanzen wiederum zugute kommen. Wenn Du also Naturdünger in Deinem Garten nutzt, dann schützt Du auf der einen Seite die Umwelt und auf der anderen Seite, was noch viel wichtiger ist, die Gesundheit von Dir und Deiner Familie. Außerdem hasst Du bei Naturdünger die Gewähr, dass Du niemals überdüngen kannst, denn der Dünger gibt langsam aber stetig seine Nährstoffe an die Pflanzen ab.

Gutes Beispiel für Naturdünger

Ein sehr guter Naturdünger ist zum Beispiel Wurmhumus. Der Wurmhumus ist ein bio-organisches Düngemittel, welches geruchsfrei, sauber und lose bröckelig ist. Dieser Dünger ist lange haltbar. Durch seine hohen Nährstoffgehalte ist er für alle Pflanzen einsetzbar. Da er seine Nährstoffe nur sehr langsam abgibt, ist eine Überdüngung nicht möglich. Der Wurmhumus stärkt die Pflanzen und erhöht deren Widerstandskraft. Des Weiteren hat er eine antibakterielle Wirkung und lässt kranke Pflanzen wieder gesund werden. Somit sorgt er für höhere Erträge und ein gesundes Wurzelwachstum. Für 100 Liter verbrauchte Gartenerde benötigst Du nur 10 Liter Wurmhumus.