Riesen Bärenklau erkennen, melden, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Riesen Bärenklau
Riesen Bärenklau © Günter Pichler / pixelio.de

Der Riesen Bärenklau wird auch Herkulesstaude oder Herkuleskraut genannt. Die Pflanzen gehört zu den Neophyten, also Pflanzen, die sich ohne menschliches Zutun etabliert haben. Insbesondere der Bärenklau hat sich sehr stark ausgebreitet und ist dennoch in den wenigsten Fällen wirklich erwünscht. Das Problem beim Riesen Bärenklau liegt also in der schnellen Ausbreitung und auch der Belastung für den Menschen. Bei Hautkontakt und Sonnenbestrahlung oder Tageslicht bilden sich auf der Haut der Menschen riesige Quaddeln und Blasen, ähnlich einer Verbrennung. Daher gehört der Bärenklau auch zu den Giftpflanzen. Verwechselt wird der Riesen Bärenklau oft wird dem Wiesen Bärenklau und dem Engelswurz.

Die richtige Bekämpfung des Riesen Bärenklau

Will man den Riesen Bärenklau bekämpfen, dann muss man dies sehr konsequent und über Jahre hinweg tun. Vergisst Du nur wenige der Samenstände, dann kann sich die Pflanze wieder explosionsartig ausbreiten. Du bekämpfst en Riesen Bärenklau am besten von außen nach Innen. Dies bedeutet, Du fängst mit kleinen beständen außerhalb des Zentrums an und arbeitest Dich nach Innen vor. Im Schnitt dauert es 3 – 4 Jahre, bis der Bestand komplett vernichtet ist.

Schäden durch den Riesen Bärenklau

Gerade in der Presse hast Du sicherlich auch schon die riesigen Aufmachungen über den Riesen Bärenklau gesehen. Solche Panikmache ist aber nicht nötig. Es ist nur wichtig, dass Du weißt, dass man die Pflanze nicht berührt, denn sie kann wirklich zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen. Es gibt aber noch weitere Probleme mit dem Riesen Bärenklau, die wir hier kurz erwähnen wollen

  • Gesundheitliche Schäden
  • Sichteinschränkungen durch die Höhe der Pflanzen an Straßenrändern
  • erhöhte Erosionsgefahr am Rand von fließenden Gewässern
  • zunehmende Konkurrenz durch die Ausbreitung auf landwirtschaftlichen Flächen
  • Bedroht seltene andere Pflanzen

Die gesundheitlichen Risiken

Es reicht einfacher Kontakt der Haut mit dem Riesen Bärenklau, damit es zu Rötungen, Entzündungen und im schlimmsten Fallen zur schmerzhaften Blasenbildung kommt. Diese Blasenbildung geht gar soweit bis zu Verbrennungen ersten und zweiten Grades. Es können dadurch nässende Wunden entstehen, die wochenlang auf der Haut bleiben. Mitunter kommt es danach zu Pigmentveränderungen. Aber auch Fieber, Kreislaufschock und Schweißausbrüche gehören zum Riesen Bärenklau.

Sehr oft kommt es vor, dass direkt nach dem Kontakt nichts passiert. Erst Tage später, wenn man sich in der Sonne aufhält, kommt es zu den oben genannten Symptomen. Besonders empfindliche Menschen müssen den Riesen Bärenklau nicht mal berühren. Es reicht ein Aufenthalt in der Nähe, damit es zu Atemproblemen kommt.

Kommt es zum Kontakt mit dem Riesen Bärenklau, dann ist die entsprechende Stelle gründlich mit Wasser und Seife zu reinigen. Sicherheitshalber sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Woran erkennt man den Riesen Bärenklau?

Die Pflanzen können bis zu 3 oder 4 Meter hoch wachsen und dies bereits innerhalb weniger Wochen. Der Stängel erreicht an der Basis einen Durchmesser von ca. 10 cm. Hier sind die vielen dunklen und weinroten Flecken typisch. Die Blätter werden ca. 1 m lang. Bei günstigen Bedingungen sind aber auch 3 m keine Seltenheit. Die Blütenstände erreichen einen Durchmesser von 30 – 50 cm und können durchaus bis zu 80.000 Einzelblüten enthalten. Die Farbe der Blüten ist weiß und liegt zwischen Juni und Juli. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab.

Riesen Bärenklau melden?

Entdeckst du in deinem Garten oder in der Nähe einen Riesen Bärenklau, dann musst Du diesen nicht zwingend einer Behörde melden – es ist aber durchaus sinnvoll. Dazu wendest Du Dich an das zuständige Ordnungsamt oder Umweltamt in Deiner Stadt.

Die Bekämpfung des Riesen Bärenklau

Herkulesstaude
Herkulesstaude © Domino / pixelio.de

Die Bekämpfung ist sehr schwierig, denn die Pflanze kann mehrmals im Jahr austreiben. Spätestens im April solltest Du in Deinem Garten mit der Bekämpfung beginnen, denn dann sind die Pflanzen noch niedrig. Bei der Bekämpfung des Riesen Bärenklau ist es wichtig, dass Du Schutzkleidung trägst. Du solltest nicht bei strahlendem Sonnenschein arbeiten, sondern Dir einen bedeckten Tag aussuchen.

In Deinem Garten musst Du die ganze Pflanze ausgraben. Beim Hacken musst Du aufpassen, damit dich der herumspritzende Pflanzensaft nicht trifft. Du kannst Bereich in Deinem Garten, auf denen Bärenklau wächst auch mit einer schwarzen Folie abdecken. Die Pflanze mag keinen sauren Boden. Du musst unbedingt verhindern, dass die Samen des Riesen Bärenklau ausfallen. Sicherheitshalber stülpst Du eine Tüte um die Blütenstände. Der Riesen Bärenklau darf nicht auf den Kompost, sondern muss mit dem Hausmüll entsorgt werden. Pflanzenschutzmittel sind für die Bekämpfung des Riesen Bärenklau nicht zugelassen.