Grasmilben erkennen, bekämpfen und Befall vorbeugen

Aktualisiert am 1. Februar 2023 von Selda Bekar

Grasmilben
Grasmilben © Thinkstock by Getty-Images

Wenn Du einen Rasen in Deinem Garten hast, kann es durchaus vorkommen, dass sich hier massenhaft die Grasmilben tummeln. Der Biss der Grasmilben ist zwar nicht gefährlich, aber es bilden sich zahlreiche rote Pusteln, die über viele Tage jucken. Wir haben hier einige Tipps für Dich, wie Du die Grasmilben bekämpfen kannst, damit Du Deinen Rasen wieder unbeschwert genießen kannst.

Die Grasmilbe

Die Grasmilbe gehört zu den Spinnentieren und wird in die Gruppe der Laufmilben eingeordnet. Bekannt ist die Grasmilbe auch unter dem Namen Herbstmilbe oder Herbstgrasmilbe. Obwohl die Grasmilben wärmeliebend sind, kommen sie mittlerweile in ganz Mitteleuropa vor. Hat die Grasmilbe erst mal in einem Garten Fuß gefasst, dann ist es schwer, sie wieder loszuwerden. Sehr oft wird die Grasmilbe durch befallene Haustiere oder aber durch die Lieferung von Mutterboden in den Garten gebracht.

Grasmilbe nicht nur Plage für den Mensch

Je nach Witterung schlüpfen die Grasmilben im Juni oder im Juli. Gerade bei warmem Wetter sind die blass-orange-farbenen Grasmilben-Larven sehr agil und klettern sofort nach dem Schlüpfen an den Grashalmen entlang. Läuft ein Wirt – Mensch oder Hund – durch das Gras, wechseln sie sofort die Lokation. Haben die Grasmilben ihren Wirt erreicht, dann klettern sie an den Beinen nach oben und suchen sich geeignete Stellen zum Anzapfen. Dies können Hautfalten oder auch Hautpartien mit dünner und feuchter Haut sein. Bei den Haustieren sind es dann die Pfoten, die Schwanzwurzel, die Ohren oder die Lefzen. Bei Menschen sind es dagegen eher die Beine, die Kniekehlen oder die Lendengegend.

Der Biss der Grasmilben

Beim Beißen sondern die Grasmilben ein Speichelsekret ab, das nach ca. 24 Stunden einen starken Juckreiz auslöst. Den Biss merkt weder der Mensch noch das Tier, denn die Beißwerkzeuge der Grasmilben gehen nur ein Bruchteil von einem Millimeter in die Haut. Die Tiere ernähren sich also nicht vom Blut, sondern von der Lymphflüssigkeit und dem Zellsaft.

Im Gegensatz zum Mückenbiss juckt der Grasmilbenbiss über eine Woche lang. Durch das Kratzen kann es zu Sekundärinfektionen kommen. Den Juckreiz kannst Du mit einer Abreibung mit 70%igem Alkohol lindern. Als Folgebehandlung hilft ein Juckreiz stillendes Mittel.

Vorbeugung und Bekämpfung der Grasmilben

Gerade bei trockenem und warmen Wetter solltest Du Rasenflächen und Wiesen meiden. Wenn Du schon auf den Rasen gehen möchtest, dann hilft ein Insekten- oder Zeckenabwehrmittel recht gut.

Als weitere Maßnahme ist es hilfreich, wenn Du den Rasen in Deinem Garten einmal pro Woche mähst. Wichtig ist es, dass Du hier wirklich die Grasspitzen kappst, denn dort halten sich die Grasmilben bevorzugt auf.

Den Rasenschnitt solltest Du nicht in den Kompost geben, sondern getrennt in einer Ecke im Garten aufbewahren bzw. mit der Biotonne entsorgen.

Ist Dein Rasen sehr moosreich, dann wirst Du extrem viele Grasmilben haben. Aus diesem Grund ist die konsequente Rasenpflege mit einer Vertikutier-Einheit im Frühjahr besonders wichtig.

Bei Trockenheit solltest Du den Rasen regelmäßig wässern, denn bei Feuchtigkeit ziehen sich die Grasmilben in das Erdreich zurück.

Wenn möglich sollte der Abstand zwischen Rasen und Haus ca. 2 – 3 Meter betragen, denn dann ist die Gefahr, dass die Grasmilben ins Haus geschleppt werden sehr gering.

Zur direkten Bekämpfung bei einem Grasmilben-Befall auf Deinem Rasen haben sich ein Grasmilben-Konzentrat oder verschiedene Neem-Produkte sehr bewährt. Die Grasmilben wirst Du in aller Regel nicht komplett ausrotten können.

Es gibt Hobbygärtner, die nach einer Grasmilben-Plage im Vorjahr Anfang eine Kalkstoff-Düngung auf den Rasen gebracht haben. Die Erfahrungen hier waren sehr gut. Wenn Du dies planst, dann muss der Rasen vorher gemäht sein und es sollte gutes Wetter herrschen.