Rhabarber richtig pflanzen, pflegen, gießen und düngen

Aktualisiert am 15. August 2023 von Selda Bekar

Rhabarberstangen
Frisch vom Feld und absolut lecker © H.D.Volz / pixelio.de

Bei Rhabarber gehen die Meinungen immer noch weit auseinander, ob es sich hier um ein Gemüse oder um ein Obst handelt. Botanisch gesehen ist der Rhabarber ein Gemüse, da Rhabarber aber sehr oft für Kuchen und Dessert verwendet wird, behandeln wir es in diesem Artikel als Obst. Generell ist der Rhabarber sehr robust und auch leicht anzupflanzen. Es gibt sowohl beim Anbau als auch bei der Ernte wenig zu beachten. Allerdings sollte Rhabarber nach dem 24. Juni (Johannistag) nicht mehr geerntet werden. Er enthält dann zu viel Oxalsäure, welche in größeren Mengen gesundheitsschädlich ist.

Der richtige Standort und Düngung

Als idealen Standort liebt Rhabarber einen feuchten humusreichen Boden. Er verträgt etwas Schatten, wobei ihm viel Sonne natürlich lieber ist, was er auch mit einer reichen Ernte belohnt. Durch die charakteristisch großen Blätter verdunstet Rhabarber sehr viel Wasser und benötigt daher auch ausreichend Feuchtigkeit. Allerdings verträgt die Pflanze keine Staunässe.

Im Frühjahr sollten Sie dem Rhabarber je eine Portion organischen und mineralischen Dünger geben. Experten raten hier sogar zu einer Kompostbeigabe um die Stängel und Blätter. Der Kompost sollte aber in keinem Fall in die Erde eingearbeitet werden, da Rhabarber Flachwurzler sind und so die Wurzeln beschädigt werden.

Das beste am Rhabarber pflanzen – die Ernte

Wenn das Wetter im Frühling mitspielt, können Sie die Erntereife des Rhabarbers beschleunigen. Nutzen Sie dazu ein Vlies, wie Sie es in Gartenfachmärkten bekommen, und decken damit die Pflanze ab. Durch die Abdeckung wird die Wärme des Sonnenlichtes wie in einem Gewächshaus gespeichert und Sie können rund 2-3 Wochen früher Ihren eigenen Rhabarber ernten. Ein weiterer Tipp für eine frühere Ernte kommt aus Omas Trickkiste. Dazu stülpt man einen schwarzen Eimer oder einen Tontopf über die Rhabarberpflanze. Sowohl der Eimer als auch der Tontopf speichern die Wärme sehr gut. Lassen Sie aber unbedingt einen Teil der Pflanze unbedeckt, denn der Rhabarber benötigt natürlich auch Licht. Mit warmem Gießwasser beschleunigt man zusätzlich das Wachstum. Bei der Ernte sollten Sie darauf achten, dass Sie die Stängel mit einer Drehbewegung von der Pflanze lösen – auf keinen Fall rupfen, ausreißen oder einfach abschneiden. Restliche Blätter der Pflanze nicht abschneiden, denn diese rollen sich im November von selbst ein und schützen somit das Rhizom.

Rhabarberpflanzen vermehren

Gesundes Wachstum
Rhabarberpflanze © urulaia / pixelio.de

Möchten Sie noch weitere Rhabarberpflanzen im Garten haben, dann teilen Sie einfach die Pflanze. Dazu benötigen Sie nur einen scharfen Spaten. Wichtig ist aber, dass die einzelnen Pflanzstücke wenigstens 2 oder 3 Blattansätze haben. Der neue Standort sollte gut mit Kompost vorbereitet sein. Das Teilen ist auch eine gute Maßnahme, wenn Sie wieder Jungpflanzen haben möchten, die deutlich besser wachsen. Im ersten Jahr sollten Sie von der Tochterpflanze nichts ernten, damit diese sich gut entwickeln kann. Die Teilung erfolgt übrigens am Besten im Herbst.

Krankheiten und Schädlinge

Rhabarber ist sehr robust, sodass Blattläuse oder Raupen kaum einen Schaden anrichten. Anders sieht es aber bei der Rhabarbermosaikkrankheit aus. Diese Krankheit führt zu großen Schäden, wird aber schnell erkannt. Sobald die Pflanze davon befallen ist, verfärben sich die Blätter im April/Mai gelb. Rhabarber ist ebenfalls anfällig für aber für den Menschen nicht lebensbedrohlich sind.

Wirkstoffe im Rhabarber

Die Oxalsäure wurde schon weiter oben erwähnt. Weiterhin sind in Rhabarber reichlich Kalium, Magnesium, Phosphor und Eisen enthalten. Insbesondere durch Kompott oder auch Saft sorgt der Rhabarber für gute Reinigung des Darms, der Leber und der Galle. Menschen, die unter Gicht, Rheuma, Arthritis oder Nierensteinen leiden, sollten komplett auf den Genuss von Rhabarber in jeglicher Form verzichten.

Auf keinen Fall dürfen die Blätter der Pflanze verzehrt werden, denn sie enthalten Giftstoffe, die zu Erbrechen und Kreislaufproblemen führen.

Lagerung

Sollte die Rhabarberernte im Garten noch auf sich warten lassen, dann bekommen Sie frische Rhabarberstangen auch auf dem Wochenmarkt. Achten Sie beim Kauf auf feste und glänzende Stangen mit feuchten Schnittstellen. Übrigens enthalten die rotstieligen Sorten weniger Oxalsäure und sind auch nicht ganz so sauer. Zu Hause schälen Sie dann den Rhabarber und schneiden ihn in Stücke. So können Sie den Rhabarber gut einfrieren und noch im späten Herbst und Winter genießen.

Tipps für die Zubereitung

Am bekanntesten ist sicherlich das Rhabarberkompott oder der Rhabarber auf Kunden in nur jeder erdenklichen Weise. Falls Sie es nicht schon kennen, dann kochen Sie doch mal eine Marmelade aus Rhabarber. Diese können Sie auch mit Erdbeeren kombinieren – der Geschmack der beiden Früchte ergänzt sich hier wunderbar. Rhabarber kann aber auch zur Saft- und sogar zur Schnaps- oder Likörherstellung genutzt werden.