Glockenrebe richtig pflanzen, Wachstum, Pflege und Schädlinge

Aktualisiert am 27. März 2024 von Selda Bekar

Glockenrebe
Glockenrebe © Rosel Eckstein / pixelio.de

Bei der Glockenrebe handelt es sich um eine üppige Kletterpflanze, die in der Regel einjährig kultiviert wird. Die Pflanze gehört zur Familie der Sperrkrautgewächse und wird sehr oft auch als Glockenwinde bezeichnet. Die Glockenrebe wächst sehr schnell und kann so große Fassadenflächen innerhalb kürzester Zeit begrünen. Die blauvioletten oder weißen Blüten fallen sofort ins Auge. Bekommt die Glockenrebe die richtige Pflege, dann schmückt sie von Juli bis Oktober Hauswände, Zäune und auch Pergolen.

Das Pflanzen der Glockenrebe

Ab Mai kannst Du in zahlreichen Gartencentern die Glockenrebe pflanzfertig erwerben. Natürlich kannst Du ab Ende Februar/Anfang März die Glockenrebe aus Samen auch selbst ziehen. Vor der Aussaat musst Du die Samen für eine Nacht in einer Schale mit Wasser einweichen, um sie am nächsten Tag in eine Anzuchtschale mit nährstoffarmer Erde zu pflanzen. Ist die Temperatur durchgängig bei ca. 20 Grad, dann wird die Glockenrebe innerhalb von 2 -3 Wochen keimen. Während dieser Zeit musst Du die Erde durchgehend feucht halten, ohne dass es zu Staunässe kommt. Die stärksten Keimlinge kultivierst Du dann in Töpfen weiter, bis Du sie ab Mitte Mai ins Freiland setzen kannst.

Der Standort sollte dann sonnig und windgeschützt sein. Bei der Erde ist es ratsam, wenn Du auf humose und durchlässige Erde achtest, unter die Du etwas Sand, Gartenkompost oder Hornspäne arbeitest. Das Pflanzloch muss doppelt so groß wie der Wurzelballen sein, und bevor Du die Pflanze einpflanzt, muss der Wurzelballen in einem Eimer Wasser getaucht werden. Zwischen den Glockenreben ist ein Abstand von 30 cm einzuhalten. Die Glockenrebe benötigt von Anfang an eine Rankhilfe. Nach dem Einpflanzen muss sie ordentlich angegossen und locker an die Rankhilfe gebunden werden. Die Ranken beginnen dann sofort sich am Spalier entlang hoch zuwachsen.

Die Glockenrebe im Kübel

Du kannst die Glockenrebe auch im Kübel anpflanzen. Dort wächst sie allerdings nicht so hoch wie im Beet. Achte darauf, dass der Kübel nicht zu klein ist. Er sollte mindestens 10 Liter Erde fassen. Als Erde eignet sich hier eine Mischung aus Blumenerde mit Kompost oder mit Hornspänen. Der Kübel benötigt unbedingt ein Wasserablaufloch über das Du etwas Kies gibst, bevor die Erde in den Kübel kommt. Auch hier benötigst Du eine Rankhilfe, die Du entweder selbst baust oder Dir im Fachhandel besorgst.

Die Pflege

Mit dem richtigen Standort benötigt die Glockenrebe nur noch wenig Pflege. Du musst sie regelmäßig auch reichlich gießen, dabei aber unbedingt Staunässe vermeiden. Von Mai bis Juni verabreichst Du der Pflanze wöchentlich etwas Flüssigdünger. Ab Juli wird dann weniger gedüngt, denn sonst würdest Du eine gewisse Blühfaulheit unterstützen. Verwelkte Blüten müssen immer sofort ausgezupft werden, und wenn Du die Spitzen der Pflanze kappst, dann wird das Verzweigen gefördert und die Glockenrebe wächst buschiger.

In unseren Breiten wird die Glockenrebe einjährig kultiviert, da sie keinen Frost verträgt und schon bei Temperaturen unter 5 Grad abstirbt. Dennoch kannst Du die Glockenrebe auch überwintern, was aber einiges an Aufwand erfordert. Dazu wird die Glockenrebe ab einer Temperatur von 10 Grad ins Winterquartier gebracht. Dazu werden alle Triebe bis auf ca. 50 cm gekürzt. Die Pflanze benötigt einen hellen Standort und Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad. Die Pflanze wird im Winterquartier nur soviel gegossen, dass sie nicht vertrocknet und auf keinen Fall gedüngt. Die Pflanze sollte regelmäßig kontrolliert werden, da sie sehr anfällig gegen Spinnmilben ist. Ab Februar kannst Du sie dann stückweise an die höheren Temperaturen gewöhnen, bevor sie nach en Eisheiligen wieder ins Freie kommt.

Stadien der Glockenrebe
Stadien der Glockenrebe © Hartmuth Bendig / pixelio.de

Krankheiten und Schädlinge

Im Frühling und Sommer zählt zu den ärgsten Feinder der Glockenrebe die Spanische Nacktschnecke. Am besten sorgst Du von Anfang an für den richtigen Schutz, indem Du schon vor dem Einpflanzen die Region mit Schneckennematoden besprühst. Rund um die Pflanze ist es ratsam, eine Sperre aus Split oder Holzspänen zu errichten und die einzelnen Pflanzen mit Kragenfallen zu schützen. Des Weiteren kannst Du Schneckenzäune errichten oder auch Bierfallen aufstellen. Die Pflanzen dürfen nur am Morgen gegossen werden und jeden Morgen sind alle Schnecken in der Nähe der Glockenrebe aufzusammeln. Du kannst zusätzlich noch etwas Kaffeesatz rund um die Glockenrebe streuen, denn dieser ist giftig für Schnecken. Locke des Weiteren die natürlichen Fraßfeinde der Schnecke wie zum Beispiel Vögel, Igel, Frösche und Laufkäfer an.

Aber auch Blattläuse und Spinnmilben machen der Glockenrebe zu schaffen. Hier haben sich unter den biologischen Mitteln folgende bewährt

  • Schlupfwespen
  • Florfliegenlarven
  • Marienkäfer
  • Schmierseifenlösung
  • Brennnessel-Jauche
  • Schwebfliegen

Die Schmierseifenlösung ist hierbei die günstigste Variante. Setze hierzu etwa 1 Liter Wasser mit 15 ml reiner Kernseife und 15 ml Spiritus an. Die Schmierseifenlösung sollte alle 3-4 Tage versprüht werden.